Das Kind, das immer schon da war – Teil 2

Vor rund 2 000 Jahren wurde in Israel ein Kind geboren, das später mit Recht sagen konnte: «Ehe Abraham wurde, bin ich» (Joh 8,58).

Meines Erachtens ist die Ehrfurcht der Juden vor Gottes Name (s. Teil 1) eine «übertriebene» Ängstlichkeit gewesen, denn Gott wollte, dass man Ihn «Jahwe» nennt. So heisst es zum Beispiel in Joel 3,5: «Jeder, der den Namen des HERRN (Jahwe) anruft, wird errettet werden …» (vgl. 1.Kor 10,13).
Der Gottesname «Jahwe» steht ausdrücklich mit der Erlösung in Verbindung. Nicht umsonst offenbart sich Gott mit diesem Namen im Hinblick auf die Errettung Israels aus der Knechtschaft in Ägypten.
Im weiteren Verlauf der Selbstoffenbarung Gottes durch Seinen Namen Jahwe wird deutlich, dass der Herr in Beziehung auf die Erlösung des Menschen, mit jeder Not des Menschen fertig wird, so zum Beispiel:
Jahwe-Rapha = Jahwe, der heilt
Jahwe-Roi = Jahwe, mein Hirte
Jahwe-Shalom = Jahwe ist Friede
Jahwe-Zidqenu = Jahwe unsere Gerechtigkeit
Die Erlösung des Menschen aber ist personifiziert in der Offenbarung des Sohnes Gottes bei Seiner Menschwerdung.

1. Die Selbstoffenbarung Gottes als Heiland. Durch den Propheten Jesaja sagte Gott zu Seinem Volk: «Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland (Jahwe-Rapha)» (Jes 43,3). Und: «Ich, ich bin der HERR, und ausser mir ist kein Heiland» (Jes 43,11).
Bei der Menschwerdung Jesu wird über Ihn gesagt: «Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch grosse Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids» (Lk 2,10-11).

2. Die Selbstoffenbarung Gottes als Hirte. Von seinem guten Hirten, «Jahwe-Roi», spricht David in Psalm 23,1: «Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.»
Ich habe mich immer gefragt, warum der Engel des Herrn zuerst die Hirten auf den Feldern Bethlehems aufgesucht hat, um ihnen den Heiland zu offenbaren. In diesem Licht verstehe ich es jetzt besser: Der wahre Hirte Israels ist auf die Erde gekommen, um den Mangel aller Menschen auszufüllen. Den Hirten auf den Fluren Bethlehems wurde gleichsam zugerufen: «Ihr Hirten von Bethlehem, die ihr euch so gut mit dem Weiden der Schafe auskennt, der Hirte ist da, der grosse Hirte Israels, der Erzhirte (Oberhirte)» (vgl. 1.Petr 5,4) = «Jahwe-Roi».
Bei Seinem Auftreten hat Jesus den Israeliten später selber gesagt: «Ich bin der gute Hirte» = «Jahwe-Roi» (Joh 10,11.14; vgl. auch V 33).

3. Die Selbstoffenbarung Gottes als Fels. Über den «Fels Israels» lesen wir: «Denn wer ist Gott ausser dem HERRN? Und wer ist ein Fels als nur unser Gott?» (Ps 18,32). Der Apostel Paulus aber sagt über diesen Felsen: «… und alle denselben geistlichen Trank tranken; denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus» (1.Kor 10,4).
Daraus geht eindeutig hervor:

Jesus ist Gott!

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
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