Die sieben Heilszeiten in der Heilsgeschichte (Teil 3)

Das Gemeindezeitalter wird auch als der Neue Bund oder das Neue Testament bezeichnet. Es ist etwas Neues, etwas, das es vorher nicht gegeben hat. Der Neue Bund zeigt, wie allumfassend und vollkommen das Werk Jesu ist, das Er am Kreuz für uns vollbracht hat.

Die sogenannte Zeit der Gnade bahnte sich heilsübergreifend mit dem ersten Kommen Jesu, mit Seinem Tod und Seiner Auferstehung an (beschrieben in den Evangelien). Offiziell begann sie mit der Ausgiessung des Heiligen Geistes an Pfingsten (Apg 2). Es ist ein Auslaufen der Zeit des Gesetzes und ein Hineinlaufen in die Zeit der Gnade. Diese erstreckt sich in der Bibel bis zum letzten Buch, der Offenbarung, und endet mit der Entrückung der Gemeinde Jesu. Die Zeit des Gesetzes wurde durch das Zeitalter der Gnade abgelöst (Hebr 8,7.13). Es ist der neue Bund in Jesu Blut (Lk 22,19-20).

Das sechste Heilszeitalter: die Zeit der Gnade (Zeit der Gemeinde)
Der Neue Bund zeigt, wie allumfassend und vollkommen das Werk unseres Herrn Jesus Christus ist, das Er am Kreuz auf Golgatha vollbracht hat. Etwas Grösseres gibt es nicht. Auf der Basis dieses Neuen Bundes sind wir gehorsam (1.Petr 1,13-16; Joh 15,9-14). Wir werden in den Lehrbriefen des Neuen Testaments nicht dazu aufgefordert, den Sinaibund zu halten, sondern das Gebot Christi, das Gebot des Geistes. Wir gelangen nicht durch gute Werke zur Rettung, sondern durch die Rettung zu guten Werken. Durch die Gnade haben wir eine neue Grundlage für den Gehorsam. Das Gesetz Christi ist grösser als das Sinaigesetz (Thema des Hebräerbriefs). Der Beweis für echten Glauben ist ein verändertes Leben. Echter Glaube führt zu echten Taten des Gehorsams (Jak 2,14.17-20.26; 4,17). Das ist die Folge der Erlösung durch Christus. Wir werden ernstlich gewarnt, die Gnade Gottes nicht in Zügellosigkeit zu verdrehen oder die Freiheit als Deckmantel zur Sünde zu benutzen (Jud 4; 1.Petr 2,16). Wahrer Glaube zeigt sich durch tiefe Ehrfurcht vor Gott und den dringenden Wunsch, nach den Prinzipien Seines Wortes und Willens zu leben. Über den Neuen Bund – die Gnade in Christus – sagt das Wort Gottes:
«Der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens (das alttestamentliche Gesetz), sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. Wenn aber der Dienst des Todes durch in Stein gegrabene Buchstaben von solcher Herrlichkeit war, dass die Kinder Israels nicht in das Angesicht Moses schauen konnten wegen der Herrlichkeit seines Antlitzes, die doch vergänglich war, wie sollte dann nicht der Dienst des Geistes von weit grösserer Herrlichkeit sein? Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hatte, wie viel mehr wird der Dienst der Gerechtigkeit von Herrlichkeit überfliessen! Ja, selbst das, was herrlich gemacht war, ist nicht herrlich im Vergleich zu diesem, das eine so überschwängliche Herrlichkeit hat. Denn wenn das, was weggetan wird (das alttestamentliche Gesetz), mit Herrlichkeit kam, wie viel mehr wird das, was bleibt, in Herrlichkeit bestehen! Da wir nun eine solche Hoffnung haben, so treten wir mit grosser Freimütigkeit auf und nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israels nicht auf das Ende dessen sähen, was weggetan werden sollte» (2.Kor 3,6-13).
Der alte Dienst (Bund) führte in den Tod, aber auf dem neuen Weg des Dienstes (Neuer Bund) schenkt der Heilige Geist Leben. Der Sinaibund mit seinen Geboten hatte eine Herrlichkeit, aber er wurde weggetan. Die Gerechtigkeit, die Jesus gebracht hat, ist weitaus herrlicher, denn sie führt zum Ziel und bleibt in Ewigkeit bestehen. Darum ist das Christentum jeder Religion auf Erden weit überlegen. Der Glaube an Jesus Christus bietet Heilsgewissheit. Andere Religionen sagen, man müsse etwas tun, um gerettet zu werden. Jesus sagt: «Glaubt und ihr werdet errettet.»
Eine Betriebsanleitung ist gut. Legt man sie aber auf ein kaputtes Gerät, wird dieses dadurch nicht wieder funktionsfähig. Eine Betriebsanleitung kann höchstens Fehler aufzeigen, aber nicht beheben. Doch wenn das alte Gerät durch ein vollkommen neues ersetzt wird, ist das viel besser. Das geschieht durch die Wiedergeburt. «Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!» (2.Kor 5,17). Wenn man sich dann an die «Betriebsanleitung» der ganzen Bibel hält, wird das neue Leben vor Schaden bewahrt.

Die Decke wird in Christus weggetan
«… und nicht wie Mose, der eine Decke auf sein Angesicht legte, damit die Kinder Israels nicht auf das Ende dessen sähen, was weggetan werden sollte» (2.Kor 3,13). Die verblassende Herrlichkeit auf dem Angesicht Moses war bereits ein Anzeichen dafür, dass der Alte Bund verblassen würde. In Hebräer 8,13 lesen wir: «Indem er sagt: ‹Einen neuen›, hat er den ersten Bund für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.» Tatsächlich verschwand der Tempel, mit der ganzen Priesterschaft, den Opfern und allem Drumherum einige Jahre später. Der Vorhang wurde schon zerrissen, als Jesus am Kreuz starb. Gott hat nun einen völlig neuen Weg gegeben. Wer am Alten Bund festhält und meint, durch die Einhaltung der alttestamentlichen Gebote vor Gott gerecht zu werden, ohne dabei Jesus zu ergreifen, der bleibt sprichwörtlich unter der Decke. Das ist das Problem vieler Israelis heute – und aller Menschen, die durch gute Werke allein gerecht werden wollen. Auch die Heiden haben eine Decke (Jes 25,7). Und diese Decke über den Nationen wird erst im Tausendjährigen Reich weggenommen. Dem einzelnen Menschen, der sich zu Jesus wendet, wird diese Decke bereits bei der Bekehrung weggenommen. Das ist das Wunder der Wiedergeburt. Der Unterschied im Neuen Bund ist allerdings, dass Israel gegenüber den Heiden keinen Vorzug mehr hat. Im Alten Bund hatten die Juden diesen als Volk Gottes noch. Neutestamentlich offenbart sich Gott Seinem Volk nicht mehr gesondert. Der Mensch wird ausschliesslich über Jesus gerettet. Ohne Ihn sind beide verloren: «Es ist ja kein Unterschied zwischen Juden und Griechen …» (Röm 10,12).
«Aber ihre Gedanken wurden verstockt; denn bis zum heutigen Tag bleibt beim Lesen des Alten Testamentes diese Decke unaufgedeckt, die in Christus weggetan wird. Doch bis zum heutigen Tag liegt die Decke auf ihrem Herzen, sooft Mose gelesen wird. Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen. Der Herr aber ist der Geist; und wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn» (2.Kor 3,14-18). Wer das Alte Testament ohne das Neue Testament liest, findet nicht zum Licht.
Der Kämmerer las im Buch Jesaja und fand keine Erklärung für die Bedeutung der Stelle, bis der Evangelist Philippus sie ihm erklärte und ihn auf Jesus aufmerksam machte. «Da wandte sich der Kämmerer an Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem sagt der Prophet dies? Von sich selbst oder von einem anderen? Da tat Philippus seinen Mund auf und begann mit dieser Schriftstelle und verkündigte ihm das Evangelium von Jesus» (Apg 8,34-35). «Das Evangelium von Jesus» ist das Neue Testament. Das Alte Testament zeugt zwar von Jesus, aber das Neue Testament bezeugt Sein Kommen. Daher muss das Evangelium des Neuen Bundes verkündet werden. Die Decke wird erst in Christus weggenommen.

Besondere Kennzeichen der Gnadenzeit
Es gibt nunmehr einen Neuen Bund, ein Neues Testament (Mt 26,28). Alle Menschen sind bestimmt für das Heil in Christus (Joh 3,16). Jeder, der es im Glauben annimmt, ist in Christus erwählt (Eph 1,3-5). Der Heilige Geist wurde ausgegossen, das war die Geburtsstunde der Gemeinde (Apg 2). Die Gläubigen des Neuen Bundes sind mit der Wiedergeburt in den Leib Jesu getauft (1.Kor 12,13). Versinnbildlicht wird das in der physischen Taufe. Jesus Christus gab den Befehl, das Evangelium unter allen Nationen zu verbreiten (Mt 28,18-20; Apg 1,8). Die Gemeinde Jesu ist ein Leib aus Juden und Heiden. Die Trennung wurde aufgehoben (Gal 3,28; Eph 2,13-14). Was die Erlösung betrifft, gibt es weder zwischen Jude und Heide noch zwischen Mann und Frau einen Unterschied. Es gibt verschiedene Ordnungen wie beispielsweise die Gemeinde-, Schöpfungs-, Gesellschafts- oder Familienordnung, die es zu beachten und befolgen gilt, aber vor Gott sind alle gleichberechtigt. Dadurch ist ein neues Volk entstanden: Neben den Juden und Nationen gibt es nun auch die Gemeinde (1.Petr 2,10; 1.Kor 10,32) – die Gemeinde, die vor Grundlegung der Welt erwählt worden ist (Eph 1,4; 3,2-12). Alle Nationen kommen unter den Segen Abrahams, so wie Gott es versprochen hat (Gal 3,8-9). Wer auch immer an Jesus glaubt und Seinen Namen anruft, wird durch Gottes Gnade gerechtfertigt (Röm 10,12). Ein Zentralheiligtum wie die Stiftshütte oder den Tempel gibt es nicht mehr. Der Mensch kann Gott jetzt überall finden (Joh 4,21-24). Er darf den Herrn an jedem Ort, zu jeder Tages- oder Nachtzeit anrufen und ist sogleich im Heiligtum. Das neue Zeitalter der Gnade ist ein Geheimnis Gottes (Eph 3,4-6). Seinen Abschluss findet es, wenn die Vollzahl der Heiden für die Gemeinde erreicht ist und diese entrückt wird (Röm 11,25).

Die einzigartige Stellung in Jesus Christus
Jeder, der an Jesus Christus glaubt, wird wiedergeboren (aus Gott geboren, vgl. 1.Joh 5,1) und empfängt den Heiligen Geist (Gal 3,2; Eph 1,13). Er erwartet die Wiederkunft Jesu, die Auferstehung aus den Toten (1.Kor 15) und hat ewiges Leben (Joh 3,16). D. L. Moody sagte vor seinem Tod: «Bald werdet ihr in der Zeitung lesen, dass ich tot bin. Glaubt keine Sekunde daran. Ich werde lebendiger sein als je zuvor.» Jeder Wiedergeborene ist von der Macht Satans und der Finsternis befreit und in das Reich des Sohnes Gottes versetzt (Kol 1,13). Alle Sünden der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden vergeben (Kol 1,14; Hebr 10,14). Wenn ein Kind Gottes sündigt, wird allerdings die Gemeinschaft mit Jesus getrübt. Es ist so wie bei Eltern und ihren Kindern. Egal was das Kind macht, es bleibt das Kind seiner Eltern. Ist ein Kind ungehorsam, kann es in gewisser Weise die Gemeinschaft mit Vater und Mutter verlieren, aber es bleibt trotzdem ihr Kind. Und bittet das Kind um Vergebung, ist die Gemeinschaft wiederhergestellt. So ist das auch zwischen Gott und Seinen Kindern. Wenn jemand jedoch bewusst an Sünde festhält und beständig darin lebt, muss man seine Wiedergeburt infrage stellen. Dann ist jener wohl doch nur ein Namenschrist.
Die an Jesus Gläubigen sind Kinder Gottes (Joh 1,12-13), Miterben Christi (Röm 8,17) sowie zugehörig zum Leib (Eph 1,22-23; 1.Kor 12,13) und zur Braut Christi (2.Kor 11,2). Bereits jetzt sind die Kinder Gottes mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt gesegnet (Eph 1,3; 2,6). Ihnen ist die Verheissung der Auferstehung bzw. Entrückung gegeben (1.Thess 4,13-18; 1.Kor 15). Sie sind Teilhaber des Geheimnisses Gottes (Eph 3,4-6).

Das Versagen der Menschen im Zeitalter der Gnade
Jede Heilszeit endet mit dem Versagen der Menschen. Das wird im Zeitalter der Gnade nicht anders sein. Die Bibel sagt uns klar: Die meisten Menschen dieser Welt lehnen das Evangelium Jesu und die Herrschaft Gottes ab (2.Kor 4,4; 2.Thes 2,9-12). Abfall, Verführung und Gottlosigkeit werden am Ende des Heilszeitalters zunehmen (2.Thess 2; 1.Tim 4,1; 2.Tim 3,1; 2.Petr.; Jud). Die Lauheit Laodizeas kennzeichnet das zu Ende gehende Heilszeitalter (Offb 3,14-22). Die Liebe zur Wahrheit wird abgelehnt. Die Ungerechtigkeit nimmt überhand. Der Spott und das Reden gegen Jesus nehmen drastisch zu (Jud 15). Die Sünden brechen alle Schranken und Rekorde, in jeder Form und Art.
Der derzeitige Drang nach Selbstverwirklichung, der steigende Hang zur Selbstdarstellung, die Tendenz zur Selbstbehauptung, die masslose Selbstüberschätzung, die Jagd nach Profit und die Zunahme der Jugendkriminalität dürfen wir sicher in Anlehnung an 2. Timotheus 3,1-4 sehen: «Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. Denn die Menschen werden sich selbst lieben, geldgierig sein, prahlerisch, überheblich, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, gewalttätig, dem Guten feind, Verräter, leichtsinnig, aufgeblasen; sie lieben das Vergnügen mehr als Gott.»
Peter Scholl-Latour sagte kürzlich sinngemäss: «Der aktuelle Atheismus ist in Wahrheit zu einer neuen Religion geworden.» Das ist der Abfall von ehemals geglaubten biblischen Bekenntnissen in der westlichen, christlich geprägten Welt. Diesen Abfall der letzten Zeit beschreibt die Bibel an vielen Stellen: «Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten etliche vom Glauben abfallen und sich irreführenden Geistern und Lehren der Dämonen zuwenden werden» (1.Tim 4,1; vgl. 2.Tim 3,1ff.; 2.Thess 2,3ff.; 2.Petr 3,3; Jud 18-19).

Die Folgen des Abfalls im Zeitalter der Gnade
Die Gemeinde wird entrückt. Gott wendet sich dem Überrest Israels zu (Röm 11,25-28). Die Apokalypse, Gottes Zorn, kommt über diese Welt (vgl. Röm 1,18; 5,9; 1.Thess 1,10; 5,9; Offb 6,16-17; 11,18) und Satan wird auf die Erde geworfen (Offb 12,7-12). Es gibt eine sogenannte grosse Trübsal. Ein antichristliches Weltreich wird errichtet, unter der Herrschaft der zwei Tiere (2.Thess 2; Offb 13). Schliesslich kommt es zur Schlacht von Harmageddon zwischen Israel und den Nationen (Offb 16,16; Sach 12,3; Joel 4,1-2) und zur Wiederkunft Jesu in Macht und Herrlichkeit (Mt 24,30; Offb 19). Gott richtet über die noch lebenden Israelis und die Nationen (Hes 20; Mt 25). Der antichristliche Diktator und der falsche Prophet (Antichrist) werden vernichtet (2.Thess 2,8; Offb 19,20-21; Sach 11).

Das letzte Zeitalter vor der Wiederkunft Jesu
Die Bibel sagt deutlich, dass das Gemeindezeitalter das letzte vor der Wiederkunft Jesu ist: «Alle diese Dinge aber, die jenen widerfuhren, sind Vorbilder, und sie wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist» (1.Kor 10,11; vgl. 1.Petr 4,7). Das nächste Ereignis, das die Gemeinde Jesu zu erwarten hat, ist die Entrückung. Die Bibel sagt nach der «Neues Leben Übersetzung» in Hebräer 9,26.28: «Er kam ein für alle Mal am Ende der Zeiten, um die Macht der Sünde durch seinen Opfertod für uns zu brechen. … Er wird wiederkommen, aber nicht noch einmal wegen unserer Schuld, sondern er wird all denen Rettung bringen, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten.»
Steht uns bewusst genug vor Augen, dass wir kein anderes Ereignis zu erwarten haben als das der Rückkehr Jesu? Die Gemeinde als solche kann die Rückkehr Jesu jederzeit erwarten! Welche Generation das sein wird, steht allerdings auf einem anderen Blatt.
Das Ende der Gnadenzeit erreicht die letzte Stunde. Diese aber ist verbunden mit der Verführung des Antichristen: «Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind jetzt viele Antichristen aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist» (1.Joh 2,18). Wir müssen davon ausgehen, dass Johannes über seine Zeit hinaus prophetisch für die letzte Zeit schrieb. Diese hätte auch damals schon sein können. Die Christen rechneten jederzeit mit der Rückkehr Jesu. Schon zur Zeit des Johannes gab es die ersten Anzeichen der letzten Stunde. Doch die eigentliche letzte Stunde kommt erst dann, wenn der Antichrist selber auftritt und den ganzen Erdkreis verführt, worauf Offenbarung 3,10 schliessen lässt. «Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen. Siehe, ich komme bald; halte fest, was du hast, damit dir niemand deine Krone nehme!» (Offb 3,10-11).
Wir haben allen Grund anzunehmen, dass die Gemeinde noch vor der Stunde der Versuchung durch den Antichristen entrückt wird. Ja, der Herr kommt bald. Er steht vor der Tür. Das Heilszeitalter der Gemeinde läuft aus.
Liebe Leserin, lieber Leser, Gott hat Ihnen die Tür zum Himmel so weit geöffnet, wie sie offener nicht sein könnte. Sollten Sie noch nicht hindurchgegangen sein, dann nutzen Sie die Gelegenheit, ehe es zu spät ist. Die Tür ist Jesus. Gehen Sie jetzt hindurch. Sie sind eingeladen wie zu einem grossen Fest, zu dem Sie nichts mitbringen müssen als nur sich selbst …

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
Zurück