Jesus ist anders

Weihnachten ist die Erinnerung daran, dass Gottes Sohn Mensch wurde. Wie anders Er ist, zeigt ein Blick auf Sein Leben.

Jesus hatte keinen anderen Nachweis Seiner Legitimation als sich selbst. Er schrieb nie ein Buch, befehligte keine Armeen, hatte kein politisches Amt inne und besass kein Eigentum. Vor knapp 2.000 Jahren zog Er umher in einem Umkreis von mehr oder weniger hundertfünfzig Kilometern um Sein Heimatdorf Nazareth, und doch ist Sein Name bis heute bekannt.

Jesus war absolut demütig, und doch strahlte Sein Wesen eine unbezwingbare Autorität aus. Viele Gelehrte versuchten Ihn durch kluge Fangfragen zu Fall zu bringen, doch Seine einfachen Antworten und Gleichnisse sprechen von einer umfassenden Lebensweisheit und Weisheit, die alle Seine Zeitgenossen übertraf.

Ihm stand aller Reichtum der Welt zur Verfügung und Er verzichtete darauf. Allen Korruptionsversuchen widerstand Er fest. Auch durch Ehrungen und Schmeichelleien liess Er sich nicht verführen. Als Schöpfer des Universums lebte Er demütig wie ein Diener Seiner Geschöpfe. 

Jesus selbst gründete keine Partei oder Organisation, und doch bilden Seine Ideen die Grundlage für unzählige Orden, Universitäten, Forschungseinrichtungen und Kirchen. Er weigerte sich strikt, Gewalt anzuwenden oder jemanden zu bedrängen, und doch eroberte Er die Herzen von Millionen Menschen.

Er hinterliess keine philosophischen Lehrbücher oder autobiographischen Schriften, und doch gibt es keine Person der Weltgeschichte, über deren Leben mehr Menschen Bescheid wissen als von Jesus Christus. Seine Lebensgeschichte – die Evangelien – ist der häufigste geduckte Text der Weltgeschichte. Über keinen Menschen wurden mehr Abhandlungen verfasst als über Ihn.

Jesus Christus malte keine Bilder und schuf keine neue Stilrichtung, und doch inspirierte Er wie kein anderer zahllose Künstler, Musiker, Maler, Architekten und Bildhauer in ihrem Schaffen. Wie keine Person vor Ihm motivierte Er Wissenschaftler zu ihren Forschungen und Entdeckungen.

Seine ethischen Werte und Massstäbe bilden bis heute die Grundlage der Erziehung und der Rechtsprechung in den meisten Ländern der Welt. Niemand veränderte das Leben von so vielen Menschen so grundlegend wie Jesus. Aus Terroristen machte Er friedvolle Menschen, aus Süchtigen machte Er stabile Persönlichkeiten, Verzweifelten gab Er Hoffnung und mit Versagern baute Er Sein unsichtbares Reich auf der Erde.

Die Genialität von Jesus Christus war allen offensichtlich, die Ihn sahen und hörten. Die meisten bedeutenden Persönlichkeiten verblassen mit der Zeit in den Geschichtsbüchern, Jesus hingegen ist noch immer Gegenstand Tausender Bücher und unvergleichlicher Medienkontroversen. Ein Grossteil dieser Meinungsverschiedenheiten hat mit den radikalen Behauptungen zu tun, die Jesus von sich selbst aufstellte – Behauptungen, die sowohl Seine Anhänger als auch Seine Feinde in Erstaunen versetzten. Er sagte, Gottes Sohn zu sein, über die Natur und die übernatürliche Welt zu herrschen, sowie Krankheit beseitigen und Sünde vergeben zu können. Und all das konnte Er praktisch und vor Zeugen belegen.

«Was bedeutet das für uns? Es besagt: Gott hat uns ewiges Leben geschenkt, denn dieses Leben haben wir durch seinen Sohn. Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit dem Sohn Gottes verbunden ist, hat das Leben nicht» (1.Joh 5,11-12). 

Und genau diese einzigartigen Behauptungen von Jesus waren die Ursache dafür, dass Ihn sowohl die römischen Behörden als auch die jüdische Hierarchie als Bedrohung empfanden. Er wurde als Gotteslästerer an einem Kreuz hingerichtet, doch am dritten Tag stand Er aus den Toten auf. «Er, der nie etwas Unrechtes getan hat, ist durch seinen Tod zum Sühneopfer für unsere Sünden geworden, und nicht nur für unsere Sünden, sondern für die der ganzen Welt» (1.Joh 1-2). Trotz Seiner Stellung als Aussenseiter ohne jegliche Legitimation oder politische Basis veränderte Jesus in nur drei Jahren die Welt für die nächsten 20 Jahrhunderte.

«Wahrlich, wahrlich, ich sage euch», erklärte Jesus Christus: «Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben.» Und das gilt bis heute.

Michael Kotsch hat an der FETA Basel studiert und ist seit 1995 Lehrer an der Bibelschule Brake. Er ist Autor mehrerer Bücher und Vorsitzender des Bibelbund e.V.
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