SgM 12-27

SgM 12-27

Wir alle wissen, was eine «lange Leine» ist. Ein Pferd kann man am kurzen Zügel führen oder eben an einer «Longe» laufen lassen. Das ist dann die lange Leine und damit longiert man das Pferd. Für Hunde gibt es seit Langem die «Flexi-Leine». Damit kann man den Hund kurz führen oder ihm längeren Auslauf geben. Aber er ist und bleibt an der Leine, hat jedoch eine gewisse Flexibilität. Wenn das Tier dies allerdings in böser Weise ausnutzt, wird es kürzer gehalten.

Gott lässt uns in gewisser Weise auch an einer langen Leine. Nicht, was die Sünde betrifft, aber was unsere Bestimmung und unsere Aufgaben angeht. Er ist flexibel und «longiert» uns. Der Herr lässt uns einen gewissen Spielraum, was seinen Willen betrifft. «Ich habe ihre Wege gesehen, ich will sie heilen und sie leiten» – «Und die Zwölf zogen aus …»

Ein Navigationsgerät ist dafür eine passende Illustration. Seine Funktion besteht darin, uns zum Ziel zu führen. Wenn wir eine Ausfahrt verpassen oder irgendwo trotz korrekter Angaben falsch abbiegen, errechnet das System sofort eine neue Route, die uns auf einem etwas anderen Weg zum Ziel führt. Sollten wir wieder falsch fahren, wiederholt sich das Ganze.

Gott hat für uns eine Bestimmung, ein Ziel, das in seinen grossen Plan hineinpasst. Sein Heiliger Geist führt uns auf dem ganzen Weg. Wenn wir vom Weg abkommen, gibt der Herr neue Anweisungen. Er korrigiert uns und führt einen etwas anderen Weg, doch immer mit dem Ziel, seine Bestimmung für uns zu erfüllen. Das ist der Grund, warum wir manchmal herumgelenkt werden. Die grobe Zielrichtung stimmt, aber manchmal braucht es Korrektur, weil wir einen Weg eingeschlagen haben, der nicht so gut und passend ist.

Der Herr gab seinen Jüngern den Auftrag, in die Welt zu gehen und das Evangelium zu verkündigen. Der Heilige Geist leitete die Apostel in ihrem Vorgehen, aber er liess sie auch an einer «langen Leine». Gott ist flexibel. Einerseits sehen wir, wie Paulus direkt vom Geist Gottes beordert wurde, andererseits sehen wir, wie er sich selbst bestimmte Dinge vornahm und dennoch geleitet wurde. – Wichtig bei allem ist nur, dass wir uns nicht von seiner Leine trennen.