SgM 12-25

SgM 12-25

Sind wir in unserem Leben auch nur einmal nicht satt geworden? Hat uns irgendetwas, was wir wirklich zum Leben brauchen, je gefehlt? Wenn wir auf unser Werk sehen, unseren Besitz, unsere Möglichkeiten, Wohnung, Ferien, Auto, Kleidung …, dann sind wir oft mehr besorgt, statt dankbar zu sein. Sollten wir nicht mehr loben und unser Herz mit Freude füllen lassen, statt uns Sorgen zu machen?

Bei einer Predigtvorbereitung erinnerte ich mich an eine besondere Geschichte. Es ging um das Zeugnis einer besorgten Frau und Mutter. Sie und ihr Mann hatten zwei kleine Töchter. Die Ferien waren angebrochen und alle freuten sich auf die drei gemeinsamen Wochen.

Doch dann stand plötzlich ein Freund vor der Türe, der mit seiner Frau in Trennung lebte. Er suchte eine Bleibe und Trost. Kurz darauf wurde ihr Nachbar zwangsgeräumt, den sie ebenfalls aufnahmen.

Zwei Wochen lebten sie nun als Grossfamilie zusammen. Da meldete sich noch der Götti (Patenonkel) ihrer zweiten Tochter und wollte mit allen einen Spaziergang durch den Park machen. Die Frau hatte bei all dem nur noch eine Sorge: «Wie krieg ich die heute alle satt? Was könnte ich überhaupt kochen? Muss ich noch einkaufen? Reicht das Geld?» Sie betete: «Jesus, ich brauche Deine Hilfe! Kannst Du nicht alle satt machen?» Sie seufzte und auf dem Rückweg sank die Hoffnung auf ein Wunder vollends.

Plötzlich rief eine Stimme aus dem Dunkeln: «Habt ihr Hunger?» Sie erkannten eine Gruppe junger Leute, die Boule spielten. Einer sagte: «Wir haben eben gegrillt, aber wir können nichts mehr essen. Wenn ihr wollt, esst alles auf! Der Grill ist noch an, Pappteller und Besteck sind im Korb, auf der Bank stehen Salate und Brot und da sind noch genug Würste.» Die Frau sagte nur noch mit Staunen: «Danke, Jesus!»

Pfarrer Paul Deitenbeck sagte einmal: «Werfen muss man können.» Und er rät weiter, dass die «Sorgenfabrik unseres Herzens Konkurs anmelden darf», wenn es uns gelingt, alle Sorgen auf Jesus zu werfen. Eine Professorin schrieb über den «Hefe-Effekt» in unserem Leben:

«Wenn Sie zu viel denken, kommen Sie nicht von Ihren negativen Gedanken und Gefühlen los. Sie betrachten sie von allen Seiten, analysieren sie, kneten sie wie einen Teig … Genau wie Hefeteig aufgeht, leben sich auch unsere negativen Gedanken aus und wachsen, bis sie unser Gehirn vollständig ausfüllen.»

Gott ist unser Vater und er wird uns in allen Bereichen des irdischen Lebens versorgen. Er will unsere Herzen mit Freude füllen, nicht mit negativen Gedanken. – Lassen wir es zu!