SgM 12-16

SgM 12-16

Seltsam. Es handelt sich in beiden Versen um dasselbe Ereignis, um die erste Ankunft Jesu. Doch die Reaktion darauf hätte unterschiedlicher nicht sein können. Die Mehrheit war erschrocken und bestürzt, die anderen wenigen freuten sich mit sehr grosser Freude.

Wer Licht am Ende des Tunnels sieht, hat Hoffnung auf bessere Zeiten. Wenn uns manchmal der Durchblick oder das Verständnis für etwas fehlt und uns plötzlich ein «Licht aufgeht», sind wir erleichtert und glücklich. Wenn wir uns in unwegsamem Gelände verirrt haben und durch ein Licht auf den richtigen Weg zurückfinden, sind wir froh, wieder sicheren Boden unter den Füssen zu haben. Wenn wir etwas verloren haben, ein Licht anzünden und das Verlorene wiederfinden, dann freuen wir uns (Ps 119,105; Lk 15,8-10).

Wir leben in einer dunklen Zeit. Die einen sind bestürzt. Es fehlt ihnen an Orientierung. Sie finden sich nicht zurecht, fürchten sich und sind erschrocken wie das Kind im dunklen Keller. Die anderen finden in Jesus ihre Orientierung. Sein Licht nimmt ihnen die Dunkelheit und schenkt ihnen Wegweisung. Jesus sagt: «Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben» (Joh 8,12).

Jesus vermittelt Sicherheit und Halt. Jemand, dessen Leben in seinem Licht steht, sieht die Dinge mit anderen Augen. Ausserdem ist sein prophetisches Wort ein Licht.

«Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester, auf das zu achten ihr wohltut, als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen» (2Petr 1,19).

Mit Jesus geht uns ein Licht auf. Wir sehen das Weltgeschehen in seinem Licht. Der Stern, der bei der Geburt Jesu leuchtete und auf sein Kommen hinwies, der die Weisen aus dem Morgenland führte und mit sehr grosser Freude erfüllte, dieser Stern ist heute sein prophetisches Wort, das uns den Weg zu seinem zweiten Kommen vor Augen stellt. – Wem dieser Morgenstern im Herzen aufgeht, der freut sich mit sehr grosser Freude, denn er sieht sich im Licht seiner Wiederkunft.