SgM 12-10

SgM 12-10

Jesus entstand durch eine Geisteszeugung in Maria. Dabei appellierte der Heilige Geist an den Geist (bzw. an den Willen) Marias. Dieser war sozusagen der Anknüpfungspunkt. Maria öffnete sich bewusst dem Geist Gottes (Lk 1,38). Nachdem sie Jesus empfangen hatte, veränderte sich alles in ihrem Leben.

Die vorher eher zaghafte, fragende und verunsicherte Maria freut sich und erhebt nun den Herrn in ihrer Seele. Sie freut sich in ihrem Geist ihres Herrn und Heilandes. Seele und Geist arbeiten Hand in Hand. Sie ist zur Gewissheit und zum Jubel durchgebrochen und sprudelt plötzlich über vor geistlicher Freude. Die zuvor noch zaghaft Fragende, «wie soll das geschehen», ist jetzt voller Gewissheit und Selbstbewusstsein.

Sie weiss um ihre Erhöhung in Christus (Lk 1,48). Sie erkennt ihr grosses Glück (V. 48). Sie begreift die heilige Tat Gottes in ihrem Leben (V. 49). Sie sieht die tiefe Barmherzigkeit ihres Gottes (V. 50). Sie lobt die Macht des Allmächtigen (V. 51-52). Sie begreift die Souveränität der Liebe Gottes (V. 53). Sie staunt, dass sie ein auserkorenes Gefäss für die Segnungen Gottes am Volk Israel sein darf (V. 54-55).

In ganz ähnlicher Weise erfährt das jedes Gotteskind. Der Heilige Geist Gottes knüpft an unseren Geist an und schenkt die Neugeburt. Dies geschieht ohne das Zutun des Fleisches oder des Willens eines Mannes: «Die nicht aus Geblüt noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind» (Joh 1,13).

Durch die Wiedergeburt besitzt der Mensch die Heilsgewissheit und kann nun Gott loben und preisen. Er wurde verändert, er sinnt mit der Seele nicht mehr nach dem Natürlichen, sondern nach dem Geistlichen; er sucht, was droben ist. Er sucht die Nähe zu Gott, im Wandel, Gebet und Lesen von Gottes Wort, er möchte seinen Willen tiefer erkennen und tun. Maria ist dafür ein wunderbares Beispiel.

Möge unser Geist immer offenbleiben für das Wirken des Heiligen Geistes. Und möge unsere Seele damit im Einklang stehen und dem Herrn zujubeln.