SgM 11-30

SgM 11-30

«Liebt den Herrn, alle seine Heiligen!» Jemand bezeichnete die Liebe als das «Mass aller Dinge». Die Liebe ist das Grösste. Wer verliebt ist, geht in seiner Verliebtheit auf. Er hat nur Augen für den, den er liebt, und seine Gefühle, Wünsche und Bestrebungen gehen einzig in die Richtung dieser Liebe.

Wer Gott liebt, steht im Mass aller Dinge. Die Liebe zum Herrn bedeutet mehr als alle Opfer. Die Liebe drängt uns, ihm zu dienen; sie will Gott ehren, kein Unrecht tun, sondern nur danach bestrebt sein, ihm zu gefallen.

«Er ist einer, und ausser ihm ist kein anderer; und ihn lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Kraft, und den Nächsten lieben wie sich selbst, ist mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer» (Mk 12,32-33).

Gott ist der Eine, den wir lieben sollen. Es heisst etwas humorvoll, dass – kurz nach ihrer Erschaffung – Adam und Eva im Paradies spazieren gingen. Da fragte Adam seine Eva: «Liebst du mich?» Eva drehte sich suchend nach allen Seiten um und antwortete: «Wen denn sonst?»

Aus der Liebe zu Gott erwächst die Liebe zum Nächsten. Leo Tolstoi schrieb die nachdenklich stimmenden Sätze: «Man kann ohne Liebe Holz hacken, Ziegel formen, Eisen schmieden. Aber man kann nicht ohne Liebe mit Menschen umgehen.»

Unser Blick sollte auf den einen wahren Gott gerichtet sein. Wir sollten bestrebt sein, mit seiner Liebe erfüllt zu werden. Dies sollte unser erstes Gebetsanliegen sein. Denn wenn wir mit der Liebe zu ihm erfüllt sind, kommt alles andere wie von selbst. Wir sehen alles in einem anderen Licht.

Jemand stellte fest: «Steht Christus mit seiner Liebesmacht nicht am Ende unserer Gedanken und Pläne, können wir noch so reich und erfolgreich, tüchtig und tatkräftig sein, es wird nichts bringen und nichts bedeuten.»

Bei Gott, in der Geschichte, über den Kosmos, über den Tod und im Leben ist Jesus Christus der Herr. – Ist er es auch in uns …?