SgM 11-17

SgM 11-17

Wieso tadelte der Herr ihren Unglauben? Weil sie Angst hatten unterzugehen, obwohl Jesus ihnen verheissen hatte, dass sie an das jenseitige Ufer gelangen sollten: «Es geschah aber an einem der Tage, dass er in ein Schiff stieg, er und seine Jünger; und er sprach zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer des Sees. Und sie fuhren ab» (Lk 8,22).

Sie glaubten nicht, dass er sie ans andere Ufer bringen könnte. Sie glaubten stattdessen dem Wind und den Wogen, denen sie scheinbar ausgeliefert waren. Wenn man in einer solchen Situation den Glauben aufgibt, wird man machtlos. Es siegt die Ohnmacht.

Wenn Jesus sagt: «Wir fahren an das jenseitige Ufer», und er bei ihnen ist, dann werden sie dieses Ufer auch erreichen, selbst wenn sich schreckliche Stürme unterwegs auftürmen.

Der Herr Jesus ist uns rund um dieses Geschehen das grösste Zeugnis und Beispiel und lehrt uns mit seinem Leben eine geistliche Lektion. Es heisst: «Während sie aber fuhren, schlief er ein» (Lk 8,23). Man fragt sich, wie Jesus in dieser Situation schlafen konnte. Vielleicht, weil er einfach müde war, bei all den Anstrengungen und Mühen, die er zu bewältigen hatte. Weder das Wüten des Sturms noch das Wasser im Boot und auch nicht die grosse Gefahr weckten ihn. Aber als seine Jünger ihn anriefen, reagierte er sofort.

Jesus ruhte, weil er sich in seinem Vater geborgen wusste. Er ruhte, weil er den göttlichen Verheissungen glaubte. Er hatte ein Werk mit einem grossen Ziel zu vollenden, und das würde er auch erreichen. Der Herr ruhte, weil er dem Plan und Weg seines Vaters völlig vertraute.

«Einem festen Herzen bewahrst du den Frieden, den Frieden, weil es auf dich vertraut» (Jes 26,3). «Ich werde mich in Frieden niederlegen und schlafen; denn du allein, Herr, lässt mich sicher wohnen» (Ps 4,9).

Mancherlei Stürme können auf uns eindringen. Unser Lebensboot droht zu sinken. Wir sind von Gefahren umgeben. Die Angst will sich in uns breitmachen und wir denken, Gott schlafe. Wir glauben unterzugehen, bevor wir das Ufer erreicht haben.

Bei all diesen Dingen darf sich unser Vertrauen bewähren. Wir dürfen uns in Erinnerung rufen, dass der Herr den Überblick behält und jede Situation zu meistern weiss. Darum nannten seine Jünger ihn Meister. Er hat uns ein Ziel versprochen: Das Ufer seines himmlischen Reiches. Wir werden es durch alle Wirren hindurch erreichen.