SgM 11-08

SgM 11-08

Mose war der Vertreter des Gesetzes und Elia der Repräsentant der Propheten. Der Herr selbst beerdigte Mose und sein Grab wurde nicht gefunden. Elia wurde in den Himmel entrückt. Beide waren auf dem Berg Horeb und beide fasteten 40 Tage (2Mo 3,1; 34,28; 1Kö 19,8). Nun erschienen beide auf dem Berg der Verklärung. Was könnte das bedeuten?

Der Zusammenhang ist aufschlussreich. Sechs Tage zuvor fragte der Herr seine Jünger in Cäsarea Philippi, was die Menschen sagten, wer er sei (Mt 16,13). Die Antwort lautete: Johannes der Täufer, Elia, Jeremia oder sonst einer der Propheten (V. 14). Auf die Frage des Herrn, was sie denn meinten, wer er sei, antwortete Petrus: «Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes» (V. 15-16). Das war eine Sonderoffenbarung Gottes an Petrus (V. 17). Der Herr antwortet ihm, dass er seine Gemeinde auf diesen Felsen, der Christus ist, aber eben auch auf das Fundament dieses Bekenntnisses des Petrus bauen will (V. 18). Jesus war mehr als Johannes der Täufer, Elia oder sonst einer der Propheten, wozu auch Mose gehörte.

Kurze Zeit später, auf dem Berg der Verklärung, erschienen Mose und Elia. Petrus war begeistert und wollte drei Hütten bauen. Je eine für Jesus, Mose sowie Elia. Petrus wollte offensichtlich alle drei beisammenhaben und miteinander festhalten (einbinden).

Doch dann erschien eine lichte Wolke, die sie überschattete, und die Stimme Gottes ertönte vom Himmel: «Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; auf ihn sollt ihr hören!» (Kap. 17,5); nicht auf Mose, nicht auf Elia. Danach verschwanden Mose und Elia wieder. Und es heisst, dass sie niemanden mehr sahen als Jesus allein (V. 8).

Ich meine, der Zusammenhang erklärt, dass mit Jesus etwas vollkommen Neues gekommen ist. Ein neuer Weg, ein neues Fundament, ein neues Gebot, ein neuer Bund, neue Offenbarungen, ein neuer Mose und ein neuer Elia.

Nicht mehr Mose, nicht mehr Elia, nicht mehr das Gesetz und die Propheten, sondern nur noch Jesus. Das Gesetz und die Propheten waren notwendige Schatten. Jesus aber ist die Wirklichkeit (Kol 2,17; Hebr 8,5). Christen stehen nicht mehr unter dem Gesetz des Alten Testaments (Röm 6,14), sondern einzig und allein unter dem Gesetz Christi (1Kor 9,21). Für neutestamentliche Gläubige sollte es niemanden mehr geben als Jesus allein. Die gesamte Schrift ist uns zur Lehre gegeben, aber die neutestamentliche Gemeinde lebt nach Jesu Worten und diese sind ihre Verbindlichkeit (2Kor 3,6). – «Auf ihn sollt ihr hören!»