SgM 11-01

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SgM 11-01

«Toter Gehorsam ist unfruchtbar.»

Abraham wurde zum Vater und Vorbild aller Gläubigen (Röm 4,16). Seine Erwählung geschah ohne Begründung und Bedingungen. Er wurde aus dem Götzendienst herausgerufen. Er wurde nicht durch Werke und nicht durch das Gesetz für gerecht erklärt, sondern allein durch den Glauben (Röm 4). Gott gab ihm die grössten Verheissungen. Er ebnete einen Weg für ihn. Etwas völlig Neues sollte durch Abraham entstehen. Doch der Glaubensgehorsam musste allein von ihm kommen. Er musste sich dafür entscheiden, Gott zu gehorchen.

Gott hat uns durch Christus zu neuen Menschen gemacht. Er hat uns in seinem Sohn für gerecht erklärt. Er gibt uns unzählige Verheissungen mit auf den Weg und bietet uns aus seinem unausschöpflichen Reichtum alle geistlichen Segnungen. Etwas Neues soll auch durch uns geschehen. Doch eines schenkt der Herr uns nicht: den Gehorsam.

Nun könnte man den Einwand bringen: «Ja, aber die Bibel sagt doch, dass Gott es ist, der in uns sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen» (Phil 2,13). Das bedeutet nicht, dass Gott auch den Gehorsam in uns wirkt und wenn wir nicht gehorsam sind, er die Schuld daran trägt. Nein, Gehorsam wird von uns verlangt, dafür sind wir verantwortlich. Der Bibelvers sagt, dass der Herr wohl diesen Wunsch in uns hineinlegt, und wenn wir ihm nachkommen, er auch das Vollbringen schenkt. Dann gibt er uns die Kraft des Gehorsams und leitet uns Wege, auf denen wir gehorsam sein können. Aber der Gehorsam muss von uns selbst kommen. Sogar Jesus musste Gehorsam lernen (Hebr 5,8).

Wenn wir ins Krankenhaus kommen und operiert werden müssen, steht uns praktisch alles zur Verfügung: Nebst der Diagnose ein Zimmer, die medizinischen Fachkräfte mit ihrem Wissen, die besten Geräte, Medikamente und die Versorgung. Nur eines müssen wir selbst tun, darauf eingehen, die Einwilligung geben und dem medizinischen Rat Folge leisten. Alles andere macht der Arzt.

Was gehört nun zum Gehorsam? Zuerst die Bekehrung, dann Disziplin üben, auf sein Wort eingehen, ablegen, was nicht gut ist, und die Gnade anziehen. Aber auch das Vertrauen in schweren Zeiten gehört zum Gehorsam (Glaubensgehorsam), das Gebet sowie das Ergreifen der Verheissungen.

«Toter Gehorsam ist unfruchtbar.»