SgM 10-15

Wir leben in einer Zeit, in der nicht wenige die klaren und manchmal unbequemen Anordnungen von Gottes Wort verlassen. Sie entschuldigen sie mit «der anderen Zeit», in der wir leben. Die Bibel greift diesem Denken vor.

«Das Gebot», von dem Paulus hier spricht, meint alle Gebote im 1. Timotheusbrief und letztlich alle Anweisungen des Neuen Testaments. Sie stammen alle vom Heiligen Geist und gehören zu dem einen neuen Gebot des Christus: «Ein neues Gebot gebe ich euch …» (Joh 13,34). Alle Gebote des Neuen Testaments beinhalten die Lehre des Christus. Man kann nicht nur einem Teil gegenüber gehorsam sein und einem anderen nicht. Hier geht es um ganz oder gar nicht! Es ist ein Herr, ein Geist, ein Wort und ein Gebot.

Paulus sagt diesbezüglich im vorhergehenden Vers: «Ich gebiete dir vor Gott, der alles am Leben erhält, und vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat» (1Tim 6,13). «Ich gebiete dir» ist der Militärsprache entnommen und ein eindeutiger Befehl. «… vor Gott, der alles am Leben erhält.» Der eine, unveränderliche Gott ist es, der alles am Leben erhält, auch das gesamte Wort Gottes. «… vor Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis bezeugt hat.» Jesus hat ohne Wenn und Aber in der schwersten Stunde seines Lebens, völlig unbefleckt und untadelig, vor Pilatus das Zeugnis abgelegt, dass er die Wahrheit ist. Mit diesem Zeugnis ist der Herr unser grösstes Beispiel, an seinem Wort festzuhalten und es unerschrocken zu bezeugen.

So sind auch wir aufgerufen, das Zeugnis des Neuen Testaments in seiner Gesamtheit unbefleckt und untadelig zu erhalten und zu bewahren. Es darf nichts davon weggenommen und nichts hinzugefügt werden. Es darf nichts verbogen, uminterpretiert oder entschuldigt werden.

So wie es nur ein Wort gibt, ein Gebot, einen Geist, der es inspiriert hat, so gibt es auch nur ein Ziel: «bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus Christus.» – Es geht darum, treu zu bleiben bis ans Ende und dabei den Blick für das grosse Ziel nicht zu verlieren.