SgM 10-13

SgM 10-13

Oswald Chambers prägte den Satz: «Das Gute ist der Feind des Besten.» Von John F. Kennedy ist überliefert: «Wenn man im Leben mit dem Zweitbesten vorliebnimmt, dann erreicht man auch immer nur das Zweitbeste.» Und im Bereich der Technik gilt eindeutig, dass wer meint, gut genug zu sein, früher oder später den Anschluss verpasst.

Im obigen Bibelvers betont Paulus zum wiederholten Mal, dass er sein Evangelium von Gott empfangen hat. Es handelt sich offensichtlich um etwas Besonderes. Das «Evangelium der Herrlichkeit» stellt in besonderer Weise die ganze und allumfassende Liebe und Gnade des erhöhten und verherrlichten Christus dar. Es handelt sich um ein Evangelium, das alles überragt, was bislang bekannt war. Es beinhaltet weit mehr als die Botschaft des Alten Testaments, der Evangelien, der Bergpredigt und der Seligpreisungen. Letztere stellen sogar noch Forderungen zum Eintritt ins Reich, denn das Kreuz und die Gnade kommen noch nicht vor.

Das «Evangelium der Herrlichkeit» ist weit über das Gesetz erhaben und stellt dieses völlig in den Schatten, wie die vorhergehenden Verse 5-10 erklären. Es steht über den Gesetzeslehren. Es ist gut und nützlich, aber es gilt nicht mehr für die Gerechten, sondern dient dazu, die Sünden aufzudecken.

Es gibt Menschen, die beim Gesetz und den Werken stehen bleiben. Sie reiten darauf herum, messen sich daran und stellen an andere immer nur Forderungen, die sie selbst nicht erfüllen. Dadurch wird das Gute zum Feind des Besten. 2. Korinther 3 bringt das auf den Punkt:

«Denn wenn der Dienst der Verdammnis Herrlichkeit hat, so ist noch viel mehr der Dienst der Gerechtigkeit überströmend in Herrlichkeit. Denn auch das Verherrlichte ist in dieser Beziehung nicht verherrlicht wegen der überragenden Herrlichkeit. Denn wenn das, was weggetan werden sollte, mit Herrlichkeit eingeführt wurde, wie viel mehr wird das Bleibende in Herrlichkeit bestehen!» (V. 9-11).

Das Evangelium der Herrlichkeit treibt uns zu mehr an als nur zu einer blossen Gesetzeserfüllung. Es erweckt in uns die Liebe, die uns zur Tat drängt (vgl. 1Tim 1,5). – Wer das Beste erkannt hat, wird das Beste dafür geben.