SgM 10-06

SgM 10-06

William MacDonald schreibt dazu:

«‹Das Geheimnis des Glaubens› ist eine Beschreibung für den christlichen Glauben. Viele der Lehren der Christenheit wurden in der Zeit des Alten Testaments von Gott geheim gehalten, doch dann den Aposteln und Propheten des Neuen Testaments offenbart. Deshalb wird hier das Wort ‹Geheimnis› benutzt.»

Es geht dabei nicht um den Glauben im Allgemeinen. Dieser war kein Geheimnis, sondern um den Glauben an die Summe der Lehre des Neuen Testaments, die im Alten Testament nicht bekannt war. Es geht um die Gesamtoffenbarung der Wahrheit, die in den Briefen der Apostel vollendet ist, wobei Paulus besondere Heilsoffenbarungen zum Aufbau der Gemeinde empfangen hat (2Kor 12,7). Jesus hatte seinen Aposteln bereits angedeutet:

«Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen» (Joh 16,13).

Wir werden aufgefordert, in diesem Glauben zu wachsen und diesen auszuleben (2Kor 10,15). In obigem Vers wird die Ermahnung gegeben, dieses Geheimnis des Glaubens in einem reinen Gewissen zu bewahren.

Wie eine kostbare Perle in einer schönen Fassung oder ein Juwel in einem Schmuckkästchen, so sollen wir diesen Glauben ausleben: Nach aussen tatkräftig zeigen und mit unserem Leben damit übereinstimmen. Diesen Glauben nicht durch ein unreines Leben in den Schmutz ziehen. Ein Diamant in einer billigen Fassung macht sich auch nicht gut.

Die kostbaren Geheimnisse des Glaubens der Offenbarungen im Neuen Testament sollen in unserem Herzen wohnen, Beachtung finden und unser Leben zieren. Sie sollen eingebunden sein in Liebe, Gehorsam und praktischer Heiligung. Ansonsten könnten wir im Glauben Schiffbruch erleiden und diese Kostbarkeiten der Wahrheit könnten uns verloren gehen. Deshalb mahnt Paulus mit den gleichen Worten an anderer Stelle: «… indem du den Glauben bewahrst und ein gutes Gewissen, das einige von sich gestos­sen und so, was den Glauben betrifft, Schiffbruch erlitten haben» (1Tim 1,19).