SgM 09-29

SgM 09-29

Paulus verkündet eine ganze Anzahl von Geheimnissen. Eines davon ist das hier Erwähnte. Es wird aufgedeckt, dass Christus nicht mehr nur unter Israel wirkt wie noch in den Evangelien, sondern nun auch zu den Nationen gekommen ist.

Dass das Evangelium die Nationen erreichen sollte, war bekannt. Das Geheimnis aber besteht darin, dass Christus nicht mehr nur mit ihnen und für sie da ist, sondern in ihnen ist: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.

Die Gemeinde aus den Nationen hat nicht weniger und ist nicht weniger privilegiert als die jüdische Gemeinde, sie ist in Christus zu einem Leib geworden. Dieses Geheimnis war zur Zeit des Alten Testaments noch verborgen. Gott wusste zwar darum, aber er behielt es für sich, um es dann Paulus zur Zeit des Neuen Testaments zu offenbaren.

«… das Geheimnis, das von den Zeitaltern und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen offenbart worden ist» (Kol 1,26).

Christus ist so real in uns gegenwärtig, dass es fast einer Beleidigung gleichkommt, wenn wir sagen: «Herr, bleibe bei mir» oder «sei mir nahe» oder «geh Du mit mir». Es ist wie mit einem Handschuh, in dem eine Hand steckt, die sich bewegt und handelt.

Jesus lebt sein Leben in einem jeden, der Glied an seinem Leib ist. Sein Geist leitet und führt, mahnt, heiligt und prägt jeden Gläubigen. Darum leiden aber auch die Glieder mit ihm, sie sind mit ihm gekreuzigt, begraben und werden mit ihm auferweckt und verherrlicht.

Das ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Es gibt keine andere. Und es gibt keinen anderen Zugang zu ihr, nur über Jesus. – Wer Christus in sich trägt, ist bereits Teilhaber seiner Herrlichkeit.