SgM 09-20

SgM 09-20

Nach römischem Recht stand für Soldaten auf Schlafen im Dienst die Todesstrafe. Die Soldaten, die das Grab Jesu bewachten, waren nach seiner Auferstehung darüber in grösster Sorge (vgl. Mt 28,14). Und die Soldaten, die Petrus im Gefängnis bewachten, wurden – nach dessen Befreiung durch einen Engel – verhört und abgeführt (Apg 12,19). Gegründet auf diese ernsten Tatsachen der damaligen Zeit, ruft uns die Bibel immer wieder auf zu wachen. Wir wollen uns zwei Fragen stellen:

1. Was muss ein Wächter tun? Er muss seine Aufgabe, seinen Auftrag ernst nehmen. Er soll den Auftraggeber lieben und loyal zu ihm stehen, in diesem Fall zu Gott. Er muss geübt sein mit den Augen, den Ohren und den Waffen. Er muss seine Bibel kennen, das Schwert des Geistes. Er sollte mit seinem Vorgesetzten in ständiger Verbindung stehen und Kontakt halten; heute geht das über Funk. Das haben wir durch das Gebet und den Heiligen Geist. Er muss schnell und richtig reagieren können. Ein Wächter muss konzentriert sein und darf sich nicht ablenken lassen. Er muss sich vor jeder Art von Müdigkeit schützen und von daher ausgeschlafen sein.

2. Worüber gilt es zu wachen? Im Blick auf die Wiederkunft Jesu werden wir immer wieder aufgerufen, wachsam zu sein (Mk 13,33). Wir sollten mit wachenden Augen die Zeichen der Zeit beobachten (Mt 16,2-3). Wir sollen wachen, damit uns die Versuchung und die Sünde nicht überfallen (Mk 14,38). Es gilt, vor dem Feind, dem Teufel, auf der Hut zu sein, denn er will uns verschlingen wie ein brüllender Löwe (1Petr 5,8). Im selben Vers heisst es, dass wir darüber wachen sollen, nüchtern zu bleiben, uns nicht von Gefühlen und Emotionen einlullen zu lassen. Wir sollen im Gebet wachen für alle Heiligen (Eph 6,18). Wir sollen darüber wachen, dass sich keinerlei Zweifel in unser Glaubensleben einnisten kann. Darum heisst es: «Wacht, steht fest im Glauben!»

Es gibt nur eine Zeit, in der es wesentlich ist aufzuwachen. – Diese Zeit ist jetzt!