SgM 09-12

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SgM 09-12

Ein kleiner Junge fragte seinen Vater: «Wie gross ist Gott?» Der Vater antwortete vorerst nicht, richtete jedoch seinen Blick zum Himmel, sah ein Flugzeug und fragte seinen Sohn: «Wie gross ist dieses Flugzeug?» Der Kleine meinte, ohne zu zögern: «Sehr klein, Papa, kaum zu sehen!» Der Vater brachte seinen Sohn zum nächsten Flughafen. Während sie sich einem Flugzeug näherten, fragte er seinen Sohn: «Und jetzt? Wie gross ist das Flugzeug?» Fasziniert antwortete der Kleine: «Es ist riesig, Papa, man könnte es nie übersehen!» Daraufhin der Vater: «So ist Gott! Seine Grösse ist abhängig von der Ferne, die du zu ihm hältst. Je näher du ihm bist, desto grösser wirkt Gott in deinem Leben!»

Gott wohnt durch seinen Heiligen Geist in uns. Und doch ist er uns manchmal so fern und deshalb so klein. Wenn der Herr nur noch eine Randerscheinung in uns ist, dann haben wir dementsprechend nur einen kleinen Blick von ihm. Er scheint ein Punkt am Rand unseres Lebens zu sein, weit weg, die Beziehung ist auf ein Minimum reduziert. Je näher ich aber innerlich dem Herrn wieder komme, desto grösser wird er mir. Wie kann es dazu kommen?

Die Hindernisse der Distanz müssen beseitigt werden; Sünde, Betrübnis des Geistes, geistliche Schläfrigkeit, eine falsche Blickrichtung, eine verkehrte Sicht der Bibel, wenn man nur noch das Gesetz und die Forderungen sieht, aber nicht mehr die Gnade.

Der Glaube an ihn muss wieder entfacht werden. «Doch was sagt sie? ‹Das Wort ist dir nahe, in deinem Mund und in deinem Herzen›; das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen» (Röm 10,8).

Im Gebet und in seinem Wort kommen wir ihm ganz nah. «Sucht meine Nähe!» Je näher wir innerlich wieder zum Herrn kommen, mit ihm rechnen und den richtigen Blick haben, desto grösser wird er uns. Dann rechnen wir wieder mehr mit ihm, trauen ihm mehr zu, beziehen ihn in unseren Alltag mit ein und rufen mit dem Jungen: «Er ist riesig, Papa, man könnte ihn nie übersehen!»