SgM 08-09
In 1. Mose 1,22 kommt der Segen zum ersten Mal in der Bibel vor, und zwar bei der Erschaffung der Wassertiere und der Vögel. Am sechsten Schöpfungstag wurden dann auch die Landtiere und der Mensch gesegnet.
Das Wort Segen kommt von dem althochdeutschen Wort Segan und dem lateinischen Signum, was «Zeichen, Abzeichen oder Kennzeichen» bedeutet (Wikipedia). Ziel des Segens bzw. Segnens […] ist die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung (Wikipedia). Als Gott die Schöpfung segnete, förderte er damit Fruchtbarkeit und Fülle. Als der Herr uns in Jesus segnete, liess er uns damit den Reichtum der himmlischen Güter zukommen.
Wir hatten es verdient, verflucht zu sein, denn die Sünde stellt uns unter den Fluch. Weil aber Jesus den Fluch auf sich nahm und wegtrug, können wir nun in ihm gesegnet sein. Gott will segnen, nicht verfluchen. Als Kinder seines Geistes sind auch wir berufen zu segnen: «Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht» (Röm 12,14). «Und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, dass ihr Segen erbt» (1Petr 3,9).
Niemals sollen wir unserem Nächsten etwas Schlechtes wünschen. Und nie sollen wir verfluchen, selbst unsere schlimmsten Feinde nicht. Wie schnell verfluchen wir aber, wenn wir missgünstig sind, andere ausklammern, nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen, uns von ihnen distanzieren oder schlecht über sie reden? Das geschieht bereits, wenn wir negative Wörter über sie aussprechen, wenn wir Ausdrücke wie Idiot, Blödmann usw. benützen.
Stattdessen dürfen wir segnen. Das ist eine herrliche Freiheit, frei vom Zwang des Bösen, frei von der Sklaverei des Schlechten. Wir segnen: Wir wollen darin unseren Nächsten fördern, ihm Gutes angedeihen lassen, ihm Glück und Gedeihen wünschen, indem wir die guten Gaben Gottes erbitten. Wer das kann, ist wirklich frei.
«Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Vom Haus des Herrn aus haben wir euch gesegnet» (Ps 118,26).