SgM 07-03

SgM 07-03

Wenn man in die Kirchengeschichte hineinblickt, beobachtet man häufig das Gegenteil von dem, was hier geschrieben steht. Da war man oft «unsanftmütig», es wurde gestritten, verfolgt und drangsaliert. Nicht selten wurden mit dem Schwert christliche Überzeugungen erzwungen und verteidigt. Statt das Schwert des Geistes zu benutzen (Eph 6,17), gebrauchte man das Schwert des Schmiedes. Selbst grosse Reformatoren, die viel Geistliches brachten, haben in diesem Punkt fleischlich versagt.

Obwohl Christen biblisch bezeugen konnten, dass die Taufe als Folge des Glaubens geschehen soll, und dies nicht widerlegt werden konnte, wurden sie zuerst schlechtgeredet, dann verfolgt und später ersäuft. Und dies nur, weil man nicht bereit war, biblische Wahrheiten gelten zu lassen.

Charles H. Spurgeon sagte: «Geh nicht mit zwei geballten Fäusten durch die Welt, bereit zum Kampf, einen theologischen Revolver am Hosenbein tragend.»

Erasmus von Rotterdam diskutierte mit Martin Luther schriftlich. Sie haben sich nie getroffen, um miteinander zu reden. Erasmus vertrat die Meinung des freien Menschenwillens, Luther hingegen glaubte an die Prädestination Gottes. Erasmus setzte eher auf eine gemässigte Reformation, Luther hingegen auf eine harte Linie. So schrieb Erasmus seinerzeit an Luther: «Meines Erachtens kommt man mit bescheidenem Anstand weiter als mit Sturm und Drang.»

Luther erwiderte in seiner «höflichen Art»: «Wer den Erasmus zerdrückt, der würget eine Wanze, und diese stinkt noch tot mehr als lebendig.»

Wie kann man mit groben Worten doch kränken, verletzen und zerschlagen. Freundliche Worte hingegen versüssen das Leben, trösten, erfrischen und auferbauen. Sie reichen Gnade und Segen dar.

Wir wollen lernen, den richtigen Umgang zu pflegen. Das lernen wir am besten bei Jesus: «Und der Herr antwortete dem Engel, der mit mir redete, freundliche Worte und tröstliche Worte» (Sach 1,13; LUT).