SgM 06-26

SgM 06-26

Im Job- und Bewerbungsportal Karrierebibel.de las ich Folgendes:

«Wahre Hingabe findet man nur selten, Halbherzigkeit und Inkonsequenz bestimmt das Handeln vieler Menschen. Alles wird ein bisschen gemacht. Erst hierum kümmern, dann das erledigen, später noch einmal wechseln und zwischendurch noch ein paar andere Sachen erledigen. Es gibt nichts, was wirklich im Zentrum steht, um das sich alles dreht und das mit Hingabe betrieben wird. Schade eigentlich, denn wer sich zu 100 Prozent einer Angelegenheit widmet, kann Dinge schaffen und Ziele erreichen, von denen er vorher nur träumen konnte. Was fehlt, ist oftmals die Leidenschaft, aber auch der Mut, sich einer Sache voll und ganz zu verschreiben.»

Diese Aussage können wir auch auf die Arbeit für den Herrn anwenden. Er sollte bei uns im Zentrum stehen, um ihn sollte sich alles drehen. In seiner Sache mitzuarbeiten, sollte uns antreiben. Wir sollten uns immer wieder mit ganzer Leidenschaft und vollem Mut ihm verschreiben.

Doch wie sieht es oftmals in unserem Leben aus? Es fehlt an Ansporn, alles ist zum Trott geworden, man tut gerade das Notwendige. Es fehlt an Antrieb des Geistes. Man ist entmutigt, müde und will resignieren. Doch ist es das, was der Herr will? «Wie lange werdet ihr euch lässig zeigen? … leide Trübsal, tu das Werk … vollführe deinen Dienst!» Es ist interessant, dass der Herr Resignation, Lässigkeit und Mutlosigkeit nie tolerierte.

Als Elia resignierte, stärkte ihn der Herr: «Und der Engel des Herrn kam zum andernmal wieder und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss! Denn du hast einen grossen Weg vor dir» (1Kö 19,7).

Als David entmutigt war, sagte er zum Herrn: «Du bist meine Stärke» (Ps 31,5).

Als Gideon sich fürchtete, sprach Gott zu ihm: «Der Herr ist mit dir, du tapferer Held!» (Ri 6,12).

Als Petrus von sich selbst enttäuscht war, sprach der Engel zu den Frauen am Grab: «Aber geht hin, sagt seinen Jüngern und Petrus …» (Mk 16,7). Später ist der auferstandene Herr Petrus persönlich erschienen (Lk 24,34).

Als Paulus sich bedrängt fühlte, sagte der Herr: «Denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, um dir etwas Böses zu tun; denn ich habe ein grosses Volk in dieser Stadt» (Apg 18,10). Und bei einer anderen Gelegenheit heisst es: «Bei meiner ersten Verantwortung stand mir niemand bei, sondern alle verliessen mich … Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich» (2Tim 4,16.17).

Als Jeremia vor Angst einwandte: «Herr, ich kann nicht reden und ich bin zu jung» (Jer 1,6), erwiderte der Herr: «Sage nicht: Ich bin jung; denn zu allen, wohin ich dich senden werde, sollst du gehen, und alles, was ich dir gebieten werde, sollst du reden» (V. 7).

Ähnlich war es bereits zuvor bei Mose gewesen:

«Und Mose sprach zu dem Herrn: Ach, Herr, ich bin kein Mann der Rede, weder seit gestern noch seit vorgestern, noch seitdem du zu deinem Knecht redest; denn ich bin schwer von Mund und schwer von Zunge! Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund gemacht? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, der Herr?» (2Mo 4,10-11).

Als sich seine Jünger aus Furcht vor den Juden einschlossen, «kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!» (Joh 20,19).

Wir sehen an diesen Beispielen, dass es keinen Grund zur Lässigkeit oder Furcht gibt, denn der Herr ist mit uns.

Dabei sollten wir nüchtern bzw. realistisch genug sein zu erkennen, dass das Christentum kein Zuckerschlecken ist, sondern Leid und Trübsal dabei existieren. Wir werden selten einen bequemen Weg geführt; im Gegenteil, wir haben es mit Kampf, Not, Müdigkeit und Anfechtungen aller Art zu tun. Das darf uns aber nicht ausbremsen. «Sei nüchtern in allem, leide Trübsal, tu das Werk … vollführe deinen Dienst!»

Das klingt doch ganz so, als wolle uns der Herr sagen: «Lass dich durch Trübsal nicht aufhalten. Es gehört zur Aufgabe und darf dich nicht zur Kapitulation zwingen. Tu das Werk, bleib dran und vollführe den Dienst!»

Jeder von uns hat seine persönlichen Begrenzungen, Trübsale und Anfechtungen. – Trotzdem dürfen wir uns freuen, dass der Herr in uns lebt, um sein Werk zu beleben und zu vollenden.