SgM 06-06

Wenn wir jeweils die Todesanzeige eines Bewohners unseres Seniorenzentrums erhalten, sind wir jedes Mal berührt. Wie ist das Leben dieser Person verlaufen? Was waren die wichtigen Stationen in deren Leben? Wie viel Glück und Unglück hat sie erlebt? Kannte sie Jesus?

Viele Menschen fragen sich täglich: «Was bin ich eigentlich wert? Wozu bin ich da? Warum lebe ich?»

Wenn ein Prominenter stirbt, findet das grosse Beachtung. Stirbt irgendjemand in Afrika, interessiert das nur wenige. Stirbt jemand von unserem Seniorenzentrum, wird das kaum über unser Gelände hinaus bekannt.

Bei Gott ist das anders: er sieht jeden Menschen im entlegensten Winkel dieser Erde. Er hat allen eine lebendige Seele gegeben. Er liebt jeden mit dem gleichen Mass an Liebe. Und er möchte jeden in sein Reich holen. Der Mensch ist so wertvoll wie der Preis, der für ihn bezahlt wurde. Jesus starb für jeden Menschen – sei er nun prominent oder unbekannt. Und der Preis, den er bezahlte, ist der höchste:

«Denn ihr wisst ja, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, losgekauft worden seid aus eurem nichtigen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut des Christus als eines makellosen und unbefleckten Lammes» (1Petr 1,18-19).

Und weil jeder Mensch für ihn wertvoll ist, gibt Gott der Gemeinde den Auftrag, sich ganz und gar dafür einzusetzen. Wir sind dem Herrn dankbar für Menschen, die diese Aufgabe wahrnehmen. Diese gehen an die entlegensten Orte, nehmen Strapazen auf sich und sind sich nicht zu schade, diese Mission zu erfüllen.

Die Frage stellt sich, ob es uns noch dazu drängt, wir es als vorrangige Aufgabe sehen und uns dafür einsetzen. Erfüllt uns dieser Missionsbefehl noch mit Sehnsucht? Der Herr selbst hat alles dafür getan. Er steht uns bei, wenn wir seine Anweisung ausführen.

«Ihr seid das Licht der Welt. Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt, nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern auf den Leuchter; so leuchtet es allen, die im Haus sind» (Mt 5,14-15).

Wir Christen haben einen Auftrag für unsere Generation. – Brennen unsere Lampen noch?