SgM 05-28

SgM 05-28

Der schlimmste Betrug ist der Selbstbetrug. Das Volk Israel täuschte sich darin, dass irgendeine religiöse Form das wahre geistliche Leben ersetzen könne. Sie beriefen sich auf den Tempel und wollten damit ihre ungeistliche Haltung verbergen. Religionsformen, fromme Traditionen und blosser Formalismus können kein christliches Leben in Liebe und Wahrheit ersetzen.

Man pocht auf die Dogmatik des Gemeindeverbandes, setzt auf kirchliche Autoritäten, legt das Schwergewicht auf die eigene christliche Organisation und meint, dass man selbst die ganze Wahrheit habe. Dabei merkt man gar nicht, dass man sich tieferliegenden Wahrheiten in Gottes Wort verschliesst. Man ist nicht bereit, sich im Traditionsfrieden stören zu lassen, sich selbst infrage zu stellen und, wo nötig, Korrektur anzunehmen.

Andere meinen, der Taufschein, die Zugehörigkeit zu einer Kirche oder der Segen eines Priesters bringe sie in den Himmel. Jeremia klagte das Volk an: «Siehe, ihr verlasst euch auf Lügenworte …» (Jer 7,8). Es ist ein Selbstbetrug, sich über die notwendige geistliche Beziehung zu Jesus Christus mit religiösen Alternativen hinwegzutrösten. – Gott möchte unser Herz und Leben füllen. Er möchte, dass wir uns unvoreingenommen seinem Wort öffnen und den Glauben leben.