SgM 05-23

SgM 05-23

Die Reihenfolge der fortschreitenden Erkenntnis bei den Emmaus-Jüngern ist interessant: Offensichtlich handelte es sich um Jünger des Herrn, die aber nicht zum Kreis der Apostel gehörten. Diese befanden sich zu diesem Zeitpunkt in Jerusalem (Lk 24,33). Nur einer von ihnen wird mit Namen genannt, Kleopas (V. 18). Sie unterhielten sich über die Ereignisse anlässlich des Passahfestes, die Jesus betrafen. Diese Geschichte hat fast etwas Humorvolles. Jesus näherte sich ihnen, gab sich jedoch nicht zu erkennen. Der Herr befragte sie über seinen eigenen Tod, über den er ja bestens Bescheid wusste. Sie fragten erstaunt, ob er der Einzige sei, der nicht Bescheid wüsste.

Daraufhin sprach der Herr über die Erfüllung der biblischen Prophetie, die ihn betraf, und tadelte ihr unverständiges Herz. Über all dem geriet ihr Herz in Brand. Doch erst beim Brotbrechen wurden ihre Augen aufgetan, sodass sie ihn erkannten. Jesus war bereits da gewesen, doch erst in der tiefsten Gemeinschaft mit ihm am Tisch erkannten sie ihn wirklich und wurden ermutigt.

Das Wort kann unser Herz brennend heiss schlagen lassen, aber das reicht nicht. Erst wenn wir das Wort teilen, es in uns aufnehmen, wird uns Jesus «sichtbar». Alles andere kann bejahende Theorie und Theologie sein. Das Ziel aber ist, durch das Bibelstudium in tiefere Beziehung mit Jesus zu kommen, ihn immer besser und tiefer zu erkennen.

«… damit der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst» (Eph 1,17).