SgM 05-18

SgM 05-18

Psalm 7 beschreibt den Widerstreit in unserer Seele, den Kampf zwischen Fleisch und Geist. Ach, dass es doch mit der Bosheit meines Herzens, meiner Gefühle und Gedanken ein Ende nehmen würde und das Geistliche, das Gerechte gefördert würde. Paulus schreibt im Römerbrief: «Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich» (Röm 7,19).

Der alte Indianer sitzt am Lagerfeuer. Neben ihm sein Enkel. Beide sehen ins Feuer und hängen ihren Gedanken nach. Nach einer langen Weile sagt der Alte: «Manchmal fühle ich mich, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere aber ist liebevoll, sanft und mitfühlend.» «Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?», fragt der Junge. «Der, den ich füttere!», antwortet der weise Indianer.

Es muss immer wieder Situationen geben, damit der Herr zu uns reden kann, auch über die Dinge, die uns nicht gefallen. Die Wahrheit muss aufgedeckt werden. Wir können uns hochmütig stellen wie die Pharisäer, uns selbst rechtfertigen und andere anklagen, doch es wird uns nicht gelingen.

Wenn wir uns aber im Licht seines Wortes prüfen und uns vor dem demütigen, der sowieso jede Kammer unseres Herzens kennt, dann wird er uns aufrichten, stärken und ermutigen. Er kommt zu uns wie damals zu Petrus und fragt: «Hast du mich lieb?» Und in Demut antworten wir: «Herr, Du kennst alle Dinge, Du weisst, dass ich Dich liebe.» Und dann wird der Herr uns mehr anvertrauen: «Weide meine Schafe» (vgl. Joh 21,15-17).