SgM 04-28

SgM 04-28

Aus Psalm 37,5 hört man eine gewisse Gelassenheit heraus und diese tut bereits gut: Sorge dich nicht, befiehl es dem Herrn an, er wird es wohl machen.

«Als Paul Gerhard 1666 von seinem Predigtamt enthoben wurde und Berlin verlassen musste, wusste er nicht, wohin er gehen sollte. Seine Ehefrau war vom Kummer überwältigt. Paul Gerhard tröstete sie und zitierte das Wort aus Ps 37,5: ‹Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohl machen.› Dann ging er in den Garten und dichtete das Lied: ‹Befiehl du deine Wege …› Nachdem er es geschrieben hatte, las er es seiner Frau vor. Als er eben damit fertig war, traten zwei Abgeordnete des Herzogs Christian zu Meersburg ins Zimmer. Sie waren extra nach Berlin gereist, um Pastor Gerhard nach Meersburg einzuladen. Vom Herzog erhielt Gerhard eine Pension und erhielt später in Lübben (Niederlausitz) das Archidiakonat (Leitung des Kollegiums der Diakone) an der Bischofskirche.»
Heinz Schäfer, Hört ein Gleichnis, ABC Team, Beispiel 349

Manche bezeichnen das Leben als ein Labyrinth, in dem man sich schnell verirren kann. Die Wege sind unzählig, die Angebote kaum überschaubar. Nicht wenige haben sich verirrt, weil sie den falschen Weg beschritten haben. Sie finden sich in dem Wirrwarr nicht mehr zurecht. Sorgen drücken nieder, Fragen quälen, Ängste machen krank. Welchen Weg soll ich gehen? Was kommt auf mich zu? Was soll ich tun? Ein Psychotherapeut schreibt, dass Sorgen den Organismus attackieren:

«Ein neues bahnbrechendes Forschungsgebiet ist die Psychoneuroimmunologie. Der amerikanische Stressforscher Sheldon Cohen infizierte freiwillige Versuchspersonen mit Schnupfenviren. Mit einer triefenden Nase reagierten aber nur diejenigen, die sich zuvor in einem Test als ‹gestresst› bezeichnet hatten. Ergebnis des Versuchs: Für chronisch Gestresste, die sich mit ungelösten Konflikten, grossen Ängsten und mit starken Sorgen plagten, stieg das Erkrankungsrisiko um das Drei- bis Fünffache.»
Reinhold Ruthe, Du bist an meiner Seite, Concept Leben, S. 146

Doch was kann man dagegen tun? Damit darf es beginnen: «Befiehl dem Herrn deine Wege …»

Und der neutestamentliche Vers aus Römer 5,2 öffnet uns den Blick für die zukünftige Herrlichkeit. So wie Sorgen, Stress und Ängste ihren negativen Einfluss haben, so darf dieser getroste Blick auf Jesus, seine Gnade und Herrlichkeit uns jetzt schon positiv beeinflussen. – Wichtig ist dabei der Glaube. Denn der Glaube ist der Zugang zu jener Hoffnung.