SgM 04-25

SgM 04-25

Das Lexikon zur Bibel definiert «Mut» folgendermassen: «Christlicher Mut ist die getroste Zuversicht, die der Glaubende zu Gott hat, für den es kein Unmöglich gibt.» Und über Trost sagt das Lexikon: «Der wahre Trost, der kein blosses Beruhigen, sondern wirkliche Hilfe ist, kommt von Gott allein, er ist der Gott allen Trostes (2Kor 1,3).»

Manchmal ist das ganze Leben zu schwer, man ist traurig und niedergeschlagen und das vielleicht ohne einen besonderen Grund. Doch ein Christ wächst wie eine Pflanze immer nach oben, dem Licht entgegen.

Wie tröstet Gott? – Er richtet durch sein Wort wieder auf. Es heisst in Sacharja 8,9: «So spricht der Herr der Heerscharen: Eure Hände seien stark, die ihr in diesen Tagen diese Worte aus dem Mund der Propheten hört» (ELB).

Er tröstet durch die Zuversicht auf ein zukünftiges Leben bei ihm, aber auch durch Geschwister, die er uns zuführt: «Aber Gott, der die Geringen tröstet, er tröstete uns durch die Ankunft des Titus» (2Kor 7,6). Wir werden auch immer wieder aufgefordert, einander zu trösten.

Gott richtet auf durch die Veränderung der Umstände oder indem er uns auf einen anderen Blickwinkel aufmerksam macht. So las ich beispielsweise das Wort: «Wer weise ist, der achte auf diese Dinge, und er wird erkennen, wie die Gnade des Herrn in der Geschichte am Werk ist» (Ps 107,43; Orientierungsbibel).

Der grosse Prophet Elia war sehr entmutigt. Dabei lag ein gros­ser Sieg über die Baalspriester hinter ihm. Auf grosse Siege folgt manchmal Niedergeschlagenheit. Da sollte man «im Sieg den Sieg behalten». Durch äussere Umstände, nämlich durch die gottlose Isebel, die ihn bedrohte, war er sehr niedergeschlagen. Es hatte sich plötzlich alles gegen ihn gekehrt. Und innerlich geriet er in Selbstzweifel und war enttäuscht: «Es ist genug! So nimm nun, Herr, mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter!» (1Kö 19,4). Dann setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wollte nur noch sterben. Es freut mich zu lesen, wie Gott Elia ermutigt. Er schickt ihm einen Engel:

«Und siehe, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Steh auf und iss! Und als er sich umsah, siehe, da war bei seinem Kopf ein auf heissen Steinen gebackener Brotfladen und ein Krug Wasser. Und als er gegessen und getrunken hatte, legte er sich wieder schlafen. Und der Engel des Herrn kam zum zweiten Mal und rührte ihn an und sprach: Steh auf und iss, denn der Weg ist sonst zu weit für dich!» (LUT: «denn du hast einen grossen Weg vor dir»; 1Kö 19,5-7).

Gott zeigt Elia gegenüber Verständnis und Geduld. Er brüllt ihn nicht an, sich zusammenzureissen, gefälligst disziplinierter zu sein und sich nicht selbst zu bemitleiden. Er weist ihn auch nicht ermahnend darauf hin, was er eben noch mit den 450 Baalspriestern erlebt hatte und dass er jetzt vor einer Frau davonläuft. Gott ermutigt ihn durch eine Aufforderung zu dem, was nahe liegt: «Steh auf und iss!» Der Herr ermutigt durch Dinge, die er schon bereitet hat. Er stärkt durch Speise. Er nimmt ihm die Sorgen. «Und als Elia sich umsah, siehe, da war bei seinem Kopf ein auf heissen Steinen gebackener Brotfladen und ein Krug Wasser.» Gott hat für jeden Moment das Richtige, das, was für den Moment am wichtigsten ist. Der Herr ermutigt Elia, indem er ihm Zeit lässt. Er darf erst einmal zwei Tage schlafen und gut essen. Schliesslich wird er ermutigt im Blick auf seinen weiteren Auftrag. Nur Gott kennt die Grenzen: «Steh auf und iss, denn du hast einen grossen Weg vor dir!»

Nichts ist mit Sterben, Aufgeben, Resignieren. Gott richtet den Niedergeschlagenen auf und weist ihn auf den Weg hin, der noch vor ihm liegt. – Der Herr zeigt Verständnis, bemüht sich um seinen Knecht und ermutigt ihn.