SgM 04-17

SgM 04-17

Was mich am ersten Vers fasziniert, ist das schlichte und doch so kraftvolle Wort Gottes «ich will». Der Bund ist einseitig. Er geht von Gott aus. Er ergreift die Initiative. Er leitet alles in die Wege. Es ist seine vollkommene Gnade, die hier eingreift, einseitig und ohne Berücksichtigung der Werke des Gegenübers.

Wenn Gott nicht die Initiative zu unserer Erlösung ergriffen hätte, wären wir alle verloren. Was diesen Neuen Bund betrifft, erfüllen sich drei Dinge:

Gott kündigt diesen Neuen Bund durch die Propheten an. Israel hat den Sinai-Bund gebrochen. Der Herr aber richtet einen Neuen Bund für das Volk auf (Jes 55,3; Jer 31,31-34).

Mit der Abendmahlseinsetzung hat der Herr Jesus diesen Neuen Bund gestiftet (eingesetzt) und garantiert. Er beruht auf seinem vergossenen Blut, ist somit bereits gegenwärtig. Die Gemeinde ist mit in diesen Bund hineingenommen (1Kor 11,25; Hebr 8,8-12).

Dieser Neue Bund wird in der Zukunft für Israel Wirklichkeit. Das zeigen die Zusammenhänge. Es heisst in Jesaja 55,1-3:

«Wohlan, ihr Durstigen alle, kommt her zum Wasser; und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum wiegt ihr Geld ab für das, was kein Brot ist, und euren Arbeitslohn für das, was nicht sättigt? Hört doch auf mich, so sollt ihr Gutes essen, und eure Seele soll sich laben an fetter Speise! Neigt eure Ohren und kommt her zu mir; hört, so wird eure Seele leben! Denn ich will euch einen ewigen Bund gewähren: die Gnadengüter Davids, die zuverlässig sind.»

In der Offenbarung des Johannes erklingt dieser Ruf erneut, das heisst, nach der Entrückung der Gemeinde an diejenigen, die durch die Trübsal gehen. Und dazu gehört auch Israel.

«Und er sprach zu mir: Es ist geschehen! Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden geben aus dem Quell des Wassers des Lebens umsonst! … Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!» (Offb 21,6; 22,17).

Sie werden in diesen bereits bestehenden Neuen Bund hineingerufen. Meines Erachtens handelt es sich dabei um die Aussagen der Propheten, die sich noch erfüllen müssen. «Und er sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott der heiligen Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll» (Offb 22,6).

«Dem Volk Israel kann nicht genommen werden, wozu er (Gott) sich ihm gegenüber verpflichtet hat.»
Robert Haldane

Heute sind wir als Gemeinde bereits in diesen Neuen Bund hineingenommen. Wir haben Teil an seinem Blut, dementsprechend auch an diesem Neuen Bund. Dieser Bund geht von Gott aus, es ist sein Wille, das ist die Garantie unseres Heils: «Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?» (Röm 8,31).

«Die Sicherheit des Gläubigen beruht auf der Treue des Vaters seinem Sohn Jesus Christus gegenüber: Der Vater würde niemals fallen lassen, was der Sohn ihm anvertraute.»
C. I. Scofield