SgM 04-15

SgM 04-15

Niemand kann in einer Familie die Mutter ersetzen, kein Grossvater, keine Tante, kein Onkel. Es heisst über Rahel, dass sie eine Hirtin war (1Mo 29,9). Mütter sind die Hirtinnen ihrer Familie; sie versorgen, hüten und pflegen.

Während einer Fahrradtour wollte mir einer meiner Enkel unbedingt zeigen, wie gut er schon fahren kann. Er fuhr immer neben mir. Seine Mama war bereits etwas weiter voraus. Doch als er stürzte, rief er nicht nach mir, sondern lautstark nach seiner Mutter. Sie konnte ihr Kind am besten trösten. Hier denke ich an das wunderbare Wort aus Jesaja 66,13: «Wie einen, den seine Mutter tröstet, so will ich euch trösten.» Gott ist der beste Hirte. Er kümmert sich um uns wie eine Mutter. Er sendet keine Abteilung, keinen Engel, sondern er selbst konzentriert sich auf uns. Das tat er in Jesus Christus: er kam selbst auf die Erde. Er selbst vollbrachte das Erlösungswerk. Er selbst ruft in die Nachfolge. Und er selbst wohnt in uns.

Wir dürfen ohne Umwege direkt mit ihm sprechen. Wir dürfen unsere Sorgen auf ihn werfen und alles von ihm erwarten. Er ebnet seinen Weg vor uns, tröstet, richtet auf und spricht durch sein Wort.

Die Begebenheit nach der Auferstehung Jesu in Johannes 21 ist sehr berührend und treffend. Jesus ging seinen niedergeschlagenen, zermürbten Jüngern nach und offenbarte sich ihnen neu. Die Jünger gingen fischen und fingen nichts. Jesus steht am Ufer und fragt liebevoll: «Kinder, habt ihr nichts zu essen?» Dann trägt er ihnen auf, das Netz auf die rechte Seite auszuwerfen. Das Netz wurde übervoll. Nun erkennt Johannes den Herrn Jesus und sagt zu Petrus: «Es ist der Herr!» Petrus stürzt sich ins Wasser. Als die Jünger an Land kommen, brennt bereits ein Kohlenfeuer und Fisch und Brot sind zubereitet. Dann sagt Jesus: «Kommt zum Frühstück!» Und es heisst noch: «Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt es ihnen, und ebenso den Fisch.» Ich finde, dass dies eine herrlich praktische Darstellung für folgendes Wort ist: «Ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen.»

Lasst uns allezeit damit rechnen, dass es der Herr selbst ist, der uns beisteht. An einem Morgen erhielt ich folgende SMS:

«Guten Morgen. Ich bin der Herr, dein Gott. Heute werde ich mich all deiner Probleme annehmen. Vergiss nicht, dass ich deine Hilfe dabei nicht brauche. Versuche auch nicht, sie selbst zu lösen. Komm zur Ruhe, mein Kind. Ich bin nur ein Gebet weit entfernt.»