SgM 04-07

SgM 04-07

Ein Prediger war zeitlich sehr beansprucht. Nun sollte er am Sonntag wiederum eine Botschaft halten. Er fühlte sich jedoch nicht in der Lage. Deshalb war er nervös und zitterte. Da kam ein anderer Bruder, sah ihn und rief ihm folgenden Satz zu: «Heinrich, er ist da!» Mehr sagte er nicht, aber damit hatte er alles gesagt. Auch der Vers aus 1. Chronik ist kurz, aber damit ist ebenfalls alles gesagt: «Dein o Herr, ist das Reich, und du bist erhöht als Haupt über alles.» – Was gibt es da noch mehr zu sagen?

Manch einer von uns steht vor einer grösseren Herausforderung. Es gibt etwas, das einen besonders bedrückt und belastet. Es ist eine Hürde zu nehmen, doch man hat Angst davor. Man wähnt sich am Rand seiner Kräfte und ist verunsichert. Alles wächst einem über den Kopf. Man hat Sorgen, fühlt sich überfordert oder missverstanden und blickt bange in die Zukunft.

Jesus ist durch den Tod hindurch aufgefahren und mit Preis und Ehre gekrönt. Ich möchte hier nur ein Beispiel dafür anführen, was er für uns errungen hat. Im Garten Gethsemane sprach Gott, der Sohn, zu Gott, dem Vater, ein besonderes Gebet: «Und er sprach: Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!» (Mk 14,36). Dieses Wort «Abba» finden wir nur im Markusevangelium. Die Juden sagten niemals «Abba» zu Gott. Dies aus dem Munde Jesu zu hören, war etwas ganz Besonderes und drückt seine wahre Beziehung zum himmlischen Vater aus. Nun ist Jesus gen Himmel aufgefahren und mit Preis und Ehre gekrönt. Und er hat uns über sein Leid mit in die Herrlichkeit genommen, sodass wir durch ihn die gleiche Stellung erhalten haben und «Abba» rufen dürfen, denn: «Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater!» (Gal 4,6).

Erinnern wir uns heute ganz bewusst daran: ihm ist das Reich, er ist erhöht über alles. Er ist durch das Leid hindurch mit Preis und Ehre gekrönt. Wir gehören ihm, wir dürfen unser Herz vor ihm ausschütten und ihm vertrauen. – Wir haben einen unbeschreiblichen Rückhalt: «Heinrich, er ist da!»