SgM 04-03

SgM 04-03

Ich denke, der Trost sollte in unserer Zeit eine ganz wesentliche Rolle einnehmen, da er sehr zur Auferbauung der Gemeinde beiträgt. Denn wir haben ach so schnell für alles unsere frommen Erklärungen und geistlichen Anwendungen, statt einfach nur zu trösten.

Ein alter Pfarrer lag schwer krank im Bett und litt grosse Schmerzen. Ein junger Vikar besuchte ihn und wollte trösten. Wohlmeinend sagte er: «Wen Gott liebhat, den züchtigt er!» Worauf der alte Mann bedächtig und unter Schmerzen antwortete: «Ja, aber jetzt wünschte ich, dass Gott mal wieder einen anderen Menschen liebt!»

Hiob warf seinen Freunden nicht umsonst vor: «Ihr seid allesamt leidige Tröster» (Hi 16,2). Überall begegnen uns Niedergeschlagenheit, Angst, Verzagtheit, Mutlosigkeit … und das bei Christen, obwohl diese aufrichtig und von Herzen Jesus folgen wollen.

In der Medizin ist es schon lange bekannt und wissenschaftlich belegt, dass Trauer, Stress, Einsamkeit, Enttäuschungen, seelische Spannungen usw. die körpereigenen Abwehrkräfte schwächen und im Gegenzug Freude, Hoffnung, Glaube, Trost und Ermutigung das Immunsystem stärken. So heisst es schon in Sprüche 15,15: «Wer Kummer hat, hat keinen guten Tag, doch ein fröhliches Herz ist ein tägliches Fest» (NeÜ).

Der Prophet Jesaja, zum Beispiel, wusste sich gesandt, die Trauernden zu trösten.

In Jesaja 40,1 fordert Gott auf: «Tröstet, tröstet mein Volk!, spricht euer Gott.»

Gott wird in 2. Korinther 1,3 auch der «Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes» genannt.

Maria verkündete den trauernden und weinenden Jüngern die Auferstehung Jesu.

Barnabas wurde «Sohn des Trostes» genannt (Apg 4,36).

Jemand schrieb über die Jahreslosung 2016: «Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet» (Jes 66,13). «In der Jahreslosung vergleicht sich Gott mit einer Trösterin par excellence.»

Und der Psalmist sagt in Psalm 94,19: «Bei den vielen Sorgen in meinem Herzen erquickten deine Tröstungen meine Seele.»

Der Glaube an Jesus Christus ist eine Kraftquelle für Leib und Seele. – Wir sollten uns in diesem Glauben gegenseitig trösten und stärken. Wir sollten auferbauenden Einfluss nehmen und keinen destruktiven.