SgM 03-29
An einem noch kalten Frühlingstag machte sich eine Schnecke daran, einen Baum hochzuklettern. Ganz in Ruhe und Gelassenheit kroch sie Zentimeter für Zentimeter den Stamm hoch. Die Spatzen lachten die Schnecke aus und riefen ihr spöttisch zu: «Siehst du nicht, dass an dem Baum noch gar keine Früchte sind?» Aber die Schnecke liess sich nicht aus der Ruhe bringen und antwortete: «Macht nichts, bis ich oben bin, sind welche dran.»
Oft erkennt man erst bei der Ankunft, dass sich der ganze Stress nicht gelohnt hat. Unsere Welt ist voller Hektik und Unruhe. Die Menschen werden gejagt und sie jagen andere. Man befindet sich in einem ständigen Kreislauf von jagen und gejagt werden. Das war schon zur Zeit Jesu so. Darum lud er die Menschen ein: «Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben» (Mt 11,28).
Wo der Herr ist, kehrt Ruhe ein. Eines Tages wird Jesus von Jerusalem aus die Welt regieren und sie zur Ruhe bringen. Das wird die grosse Sabbatruhe sein, die laut Hebräer 4 noch aussteht. Jeder Sabbat soll die Juden daran erinnern, dass sie einst in seine Ruhe eingehen sollen. Die Juden nennen den Sabbat deshalb auch eine Braut oder Königin. Er krönt jeweils die Alltagswoche, soll Arbeit und Mühe hinter sich lassen und zur Ruhe bringen.
Auch viele Christen sind rastlos und kommen nicht richtig zur Ruhe. Ängste, Befürchtungen und ungelöste Fragen halten sie in Unruhe. Deshalb ist es wichtig, sich auf das zu besinnen, was wir besitzen. Christus in uns. Unser Leib ist sein Tempel. «Aber der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt» (Hab 2,20; LUT).
Laut Hebräer 4,10 sind an Jesus glaubende Menschen in seine Ruhe eingegangen. «Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin. Ich will Ehre einlegen unter den Heiden; ich will Ehre einlegen auf Erden» (Ps 46,11).
Sich auf ihn, seine Gegenwart und seine Macht zu besinnen, soll uns beruhigen. «Als mir die Sorgen keine Ruhe mehr liessen, hast du mich getröstet und wieder froh gemacht» (Ps 94,19; HFA).