SgM 03-25

SgM 03-25

Selbst als Erwachsene freuen wir uns, wenn wir eine Schafherde mit ihrem Hirten sehen. Besondere Gefühle werden geweckt, Erinnerungen hervorgerufen, und man fühlt sich in biblische Zeiten versetzt. Der Anblick vermittelt etwas von Geborgenheit, Zutrauen und Fürsorge.

Es ist interessant, dass der Ausdruck «Hirte» in der Person Jesu oder des Vaters vorwiegend in Bezug auf Israel vorkommt. In den Paulusbriefen finden wir diese Bezeichnung nicht, ebenso wenig den Begriff «Schaf». Die Gemeinde als Leib ist mit dem Herrn als Haupt verbunden. Er in uns und wir in ihm.

Darum schreibt Petrus den gläubig gewordenen Juden in der Diaspora: «Denn ihr gingt in die Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen» (1Petr 2,25). Als verlorene Schafe Israels sind sie zu ihrem Hirten zurückgekehrt und gehören nun zur Gemeinde. Jesus und seine Jünger waren ja zuerst zu den verlorenen Schafen des Hauses Israels gesandt (Jer 50,6; Mt 9,36; 10,6).

Die Heiden sind nicht zurückgekehrt, denn sie waren nie bei Gott, sie sind von ihm gefunden worden. Sie haben bei ihrer Bekehrung zum ersten Mal zu ihm gefunden und gehören nun ebenso zur Gemeinde.

Hesekiel beschreibt Ereignisse bezüglich Israel, die noch in der Zukunft liegen. Wenn der Messias in Herrlichkeit erscheint (Mt 24,30) und das Volk auf den Weideplätzen Israels gesammelt wird (V. 31), dann wird er als der grosse Sohn Davids ihr Hirte werden. Nicht mehr Fremde werden über sie herrschen, nicht mehr die Feinde, sondern der Herr wird sie weiden und ihr Hirte sein. Der Grund und die Kraft dafür ist das Blut des Neuen Testaments, der Neue Bund, den Jesus eingeführt hat. Darum werden schliesslich alle durch das Blut des Neuen Bundes Jesu, das ewig gültig ist, in allem guten Werk bereitet.

Der Herr, der von den Toten auferstanden ist, stellt uns wie ein Hirte alles zur Verfügung, um in seinem Werk zu stehen. – Das dürfen wir im Glauben annehmen und im Vertrauen ausleben.