SgM 03-22

SgM 03-22

Hier wird uns ein wunderbares Beispiel biblischer Prophetie gegeben. Für die, die in Zion von ihren Sünden umkehren (sich bekehren), wird ein Erlöser kommen. Nicht umgekehrt, dass ein Erlöser käme und sie sich dann bekehrten. Offensichtlich findet zuerst die Bekehrung statt und dann erscheint der Erlöser: «Aber für Zion wird er als Erlöser erscheinen, und zwar für die, welche in Jakob vom Treubruch sich bekehrt haben – so lautet der Ausspruch des Herrn» (Jes 59,20; Menge). Genau so zeigt es auch die biblische Heilsgeschichte für die Zukunft Israels auf.

Die Rettungstat beim ersten Kommen Jesu hat Gültigkeit. Ein gottesfürchtiger Überrest wird dies in der Trübsal rückblickend auf Jesaja 53 erkennen. Daraufhin werden sie Busse tun und sich bekehren. Und dann wird der Erlöser in Herrlichkeit erscheinen, um das gottlose Wesen von Jakob abzuwenden.

Diese Reihenfolge wendet auch Petrus in der Apostelgeschichte an und ruft das Volk auf: «So tut nun Busse und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch zuvor bestimmten Christus Jesus sende» (Apg 3,19-20). Zuerst die Umkehr, dann Sündenvergebung und daraufhin kommt der Herr und mit ihm die Zeiten der Erquickung. Jesaja fügt in Vers 21 noch an: «Und ich – dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der Herr …»

Diese göttliche Wahrheit ist es, die Paulus aufgreift und inspiriert durch den Heiligen Geist, in Römer 11,27 als Grundlage für die zukünftige Errettung Israels anwendet. Denn auch er fügt noch den Zusatz an: «und dies ist für sie der Bund von mir …» Die Prophetie Jesajas überspannt also einen Zeitraum von 2000 Jahren.

Daraus lernen wir etwas über die Genauigkeit biblischer Prophetie, die zuverlässige Treue Gottes und über das grosse und weitreichende Erlösungswerk Jesu und nicht zuletzt darüber, welche Kraft seine Erlösungstat besitzt.