SgM 03-07

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SgM 03-07

Wir alle kennen wahrscheinlich die Blume mit dem Namen «Vergissmeinnicht». Es ist in der Heilkunde, im Gegensatz zu anderen Pflanzen, tatsächlich fast in Vergessenheit geraten, dass diese Pflanze mit ihren kleinen hellblauen Blüten auch als Heilpflanze dienen kann. Die Blüten wirken entzündungshemmend, zusammenziehend, beruhigend und sogar stärkend.

Es gibt auch einen Roman und Kinofilm mit dem Namen «Vergissmeinnicht». Man schreibt dieses Wort auf Karten, ruft es sich zu und viele Lieder singen davon.

Ich glaube, eine unserer grössten Schwächen ist, dass wir sehr vergesslich sind, wenn es um Dankbarkeit geht. So war es mit Israel in der Wüste und so ist es mit uns heute. Wir jammern über Kleinigkeiten, die uns fehlen oder die wir nicht brauchen. Und gleichzeitig vergessen wir die grossen Gaben und Segnungen, die wir haben. «Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!» (Ps 103,2).

Abraham Lincoln las als Junge den Satz: «Die Menschen murren, weil keine Rose ohne Dornen wächst, warum danken sie eigentlich nicht dafür, dass Gott auf dornigen Stengeln so schöne Rosen wachsen lässt?» Diesen Satz hat er lebenslang nicht vergessen. Er hat ihm geholfen, durch Dankbarkeit ein innerlich reicher Mensch zu werden.

Nehmen wir uns einmal die Zeit – vielleicht bei einem Spaziergang –, um uns bewusst daran zu erinnern und Gott dafür zu danken, was er uns alles Gutes getan hat: Das Opfer Jesu für unsere Sünden; die Vergebung und Erlösung; das Erbe, das wir in Christus haben; die Hoffnung, die wir erhielten; die Verheissungen, die uns gelten; den Ehepartner, die Kinder, die Arbeitsstelle; Ferien; unser Auskommen.

Der Psalmist gibt seiner Seele einen Selbstbefehl:

«Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! (Ps 103,1-2).

Und dann beginnt er aufzuzählen: Der dir alle deine Sünden vergibt, der deine Gebrechen heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich mit Gnade und Barmherzigkeit krönt, der dein Alter mit Gutem sättigt, der dir Recht schafft, der barmherzig, gnädig, geduldig und von grosser Güte ist, der nicht nach unseren Sünden mit uns handelt, der sich wie ein Vater erbarmt, der Gnade bis zu den Enkelkindern schenkt, lobe den Herrn, meine Seele.

Geben auch wir uns täglich diesen Selbstbefehl, uns an das zu erinnern und dafür zu danken, was Gott uns schenkt!