SgM 02-11
Ich erinnere mich an die Geschichte eines Missionars, die sich ungefähr so zugetragen hat: Er arbeitete in einer Gegend, in der die Einheimischen viele Götterstatuen verehrten, ihnen opferten und in Angst vor ihnen lebten. Der Missionar bat den Herrn um Weisheit, wie er die Menschen überzeugen könne, vor den Götzen keine Angst zu haben und diese zu ignorieren. Plötzlich kam ihm eine Idee. Er kaufte einen grossen, aus Stein gemeisselten Hund. Den stellte er vor seine Eingangstür. Bei jedem Besuch warnte er vor dem Hund und sagte: «Passen Sie auf, der beisst!» Darauf erwiderten die Einheimischen, dass dies gar nicht möglich sei, da der Hund ja lediglich ein Stein sei. Der Missionar knüpfte daran an und verkündete ihnen das Evangelium, dass nur der lebendige Gott wahrer Herr ist. Wohl dem, der an diesen einen Gott glaubt.
Wir müssen nicht an anderen Orten Ausschau halten und nach Hilfe suchen. Wir müssen uns vor keinem Götzen, Talisman, Horoskop oder irgendwelchem sonstigen Hokuspokus fürchten. Es ist auch nicht nötig, einen besonderen Heiligen, irgendeinen Gott bzw. Götzen aufzusuchen oder Rituale zu zelebrieren. Sogar «Beichtväter» können zu Göttern werden, wenn man in ihre Abhängigkeit gerät. Frommes und religiöses Eifern, das an den biblischen Fakten vorbeigeht, sowie die unzählbaren Angebote von diffusen Heilpräparaten sind alle unnütz. Denken wir ausserdem an die vielen Götter der Griechen und Hindus oder an die heiligen Nothelfer der katholischen Kirche, zum Beispiel:
Hl. Achatius ▸ bei Todesangst
Hl. Ägidius ▸ für stillende Mütter
Hl. Barbara ▸ gegen Blitz und Feuer
Hl. Blasius ▸ bei Geschwüren und der Pest
Hl. Christophorus ▸ für Reisende
Hl. Georg ▸ bei Kriegsgefahr
Hl. Joseph ▸ bei verlorenen Gegenständen
Heute sollen auch Tätowierungen vor Bösem schützen und neue Kraft verleihen, was sozusagen einem modernen Götzenkult gleichkommt.
Das alles brauchen wir nicht. Es gibt nur einen wahren Gott im absoluten Sinn. Ihm allein gebührt Ehrerbietung. Nur er ist der Allmächtige. Neben ihm benötigen wir nichts anderes und kann auch niemand bestehen. In ihm ist jeder gläubige Christ ganz eingehüllt. Der Allmächtige ist das Ziel und der Sinn unserer Existenz. Darum müssen wir uns nicht vor okkulten Dingen fürchten, denn diese können uns nichts anhaben. Wir brauchen auch keine Angst vor unreinen, dämonischen Einflüssen zu haben, solange wir uns diesen verweigern. Sie können uns nicht beflecken und belasten.
Im Zusammenhang von 1. Korinther 8,5-6 ist auch der Vers 4 zu beachten: «Was nun das Essen der Götzenopfer betrifft, so wissen wir, dass ein Götze in der Welt nichts ist, und dass es keinen anderen Gott gibt ausser dem Einen. Denn wenn es auch solche gibt, die Götter genannt werden, sei es im Himmel oder auf Erden – wie es ja wirklich viele ‹Götter› und viele ‹Herren› gibt –, so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.»
Selbstverständlich halten wir uns achtsam von Sünden fern, die uns beflecken könnten. Wir gehören dem einen absoluten und allmächtigen Gott und seinem Sohn Jesus Christus. Wir sind von Gott und für ihn geschaffen. Nichts und niemand sonst kann uns etwas anhaben, und wir benötigen auch nichts anderes. Diesem Einen dürfen wir unser ganzes Vertrauen entgegenbringen und müssen uns nicht von tausend Meinungen, Angeboten und Befürchtungen verunsichern lassen.