Psalm 4,4

«Erkennet doch, dass der Herr seine Heiligen wunderbar führt; der Herr hört, wenn ich ihn anrufe.»
Psalm 4,4

Der Vers beginnt mit dem Wort «Erkennet». Es ist eine Aufforderung an uns, etwas zu sehen, wahrzunehmen, nämlich: «dass der Herr seine Heiligen wunderbar führt.» Gerade im Alltag vergessen wir das so schnell. Mit den Heiligen sind nun aber keineswegs Menschen gemeint, die aus eigener Kraft sündlos leben wollen, auch nicht solche, die in einem Kloster, ganz abgesondert von der Zivilisation, leben. Nach 1.Petrus 1,15 sind damit alle Gläubigen gemeint: «Sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.» Wir Menschen können aus uns selbst niemals heilig sein. Wir sind mit der Sünde in die Welt gekommen, sie klebt an uns und wenn wir auf unser Leben schauen, könnte man meinen, dieser Vers stimme nicht. Die Sünde steckt tief in uns und kommt leider auch oft zur Auswirkung. Da ist von «heilig sein» nicht viel zu sehen. Doch der Herr hat uns angenommen, so wie wir sind; Er kennt unsere Schwachheiten. Und je mehr wir uns Ihm ausliefern, desto mehr werden wir in Sein Wesen umgestaltet. Als Heilige werden wir auch wunderbar geführt. Vielleicht gehen Sie gerade einen Leidensweg und denken: «Dies soll eine wunderbare Führung sein? Wieso muss gerade ich das durchmachen?» Doch Gott hat mit jedem Weg Liebesab­sich­ten. Wenn uns diese Gewissheit gross wird, dann werden schwere Wege leichter zu gehen sein. Der Herr hört uns, wenn wir Ihn anrufen. Jederzeit? Das ist zwar schwer zu verstehen, aber herrliche Tatsache. Beim Herrn gibt es kein Besetztzeichen in der Leitung. Er ist immer bereit, uns anzuhören. Wir sollten diese Leitung treu benutzen täglich. Dann wird Er uns wunderbar führen. M.S.