1xT 07-16
Der Vers beginnt mit dem Wort «erkennet». Es ist eine Aufforderung, etwas zu sehen, wahrzunehmen, nämlich «dass der Herr seine Heiligen wunderbar führt». Gerade im Alltag vergessen wir das so schnell. Mit den Heiligen sind nun aber keineswegs Menschen gemeint, die aus eigener Kraft sündlos leben wollen, und auch nicht solche, die in einem Kloster leben, ganz abgesondert von der Zivilisation. Nach 1. Petrus 1,15 sind damit alle Gläubigen gemeint: «Sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.»
Wir Menschen können aus uns selbst niemals heilig sein. Wir sind mit der Sünde in die Welt gekommen, sie klebt an uns. Die Sünde steckt tief in uns und kommt leider auch oft zum Ausdruck. Da ist von «heilig sein» nicht viel zu sehen. Doch der Herr hat uns angenommen, so, wie wir sind; er kennt unsere Schwachheiten. Und je mehr wir uns ihm ausliefern, desto mehr werden wir in sein Wesen umgestaltet.
Als Heilige werden wir auch wunderbar geführt. Vielleicht gehen Sie gerade einen Leidensweg und denken: «Dies soll eine wunderbare Führung sein? Wieso muss gerade ich das durchmachen?» Der Herr hat mit jedem Weg, möge er auch noch so schwierig sein, nur das Beste für uns im Sinn. Wenn uns diese Gewissheit gross wird, dann werden schwere Wege leichter zu gehen sein.
Der Herr hört uns, wenn wir ihn anrufen. Jederzeit? Das ist zwar schwer zu verstehen, aber eine wunderbare Tatsache. Beim Herrn gibt es kein Besetztzeichen in der Leitung. Er ist immer bereit, uns anzuhören. Wir sollten diese Leitung treu benutzen – täglich. Dann wird er uns wunderbar führen.
Markus Steiger