AT 01-06

AT 01-06

Aus der Schrift wissen wir, wie jene Frau für ihre so sehr kranke und gequälte Tochter zu dem Herrn schrie und Er antwortete ihr kein Wort. Wir sind schon einige Tage im neuen Jahr, aber der Schrei in deiner Seele ist nicht verstummt, der Schrei nach sichtbarer, greifbarer Hilfe. Doch es scheint dir, der Herr antworte dir mit keinem Wort. Mögest du nun gerade aus diesem Text den Trost schöpfen, auf den du schon so lange wartest! Weshalb gewährte denn der Herr die Bitte jener kanaanäischen Frau mit dem grossen Glauben nicht sofort? Ist es nicht hart und unverständlich, wenn es da heisst: «Er antwortete ihr kein Wort»? War ihr Gebet denn nicht gut? War ihr Anliegen nicht dringend? Alle diese Fragen hat Jesus selbst in positivem Sinne beantwortet, denn Er sagte: «O Frau, dein Glaube ist gross!» Und doch antwortete Er ihr zunächst mit keinem Wort. Es ist des Herrn Art und Weise, dich nach Seinem Schweigen Seine wunderbare Hilfe mit Macht erfahren zu lassen! Das unverständliche Schweigen des Heilands trifft uns in Zeiten der Not mit Wucht. Weshalb schweigt Er? Damit der Glaube sich um so mehr an den schweigenden Herrn klammert! Der Augenblick ist nicht mehr ferne, wo der Herr dir gegenüber nicht länger schweigt, sondern dir so antwortet, wie das in Sacharja 1,13 geschrieben steht: «mit tröstlichen Worten.»