Matthäus 14,20

«Sie assen alle und wurden gesättigt. Und sie hoben auf, was an Brocken übrig blieb: zwölf Handkörbe voll.»
Matthäus 14,20

In der alttestamentlichen Geschichte von Ruth heisst es auch einmal, dass sie ass, satt wurde und übrig hatte. Was machte sie mit ihrem Überfluss? Sie gab ihn ihrer Schwiegermutter. Was wurde wohl bei Jesus aus den zwölf Körben Brot? Wir wissen nicht, welche Bestimmung der Herr ihnen gab. Bei Johannes heisst es lediglich, dass Jesus nicht wollte, dass das Brot umkam. Es ist uns klar, dass unser Herr nicht so viel Brot einsammeln liess, um es hernach verderben zu lassen. Sicherlich haben Bedürftige davon zu essen bekommen. Täglich dürfen wir vom Lebensbrot Jesu, Seinem Wort, essen. Wir dürfen uns bei Ihm an den Tisch setzen und in der Gemeinschaft mit Ihm reichlich satt werden, überfliessend satt. Und mit unserem Überfluss, was machen wir damit? Behalten wir ihn für uns? Ruth hat das nicht getan. Sie wurde uns damit zum Vorbild. Wenn schon die Jünger diejenigen waren, die das Brot auszuteilen und hernach die Brocken einzusammeln hatten, können wir uns vorstellen, dass sie schliesslich auch verantwortlich dafür waren, die Körbe voller Brocken an die Hungrigen weiterzugeben. Als sie klagten: «Wir haben viel zu wenig», wurden sie ihrer Verantwortung nicht enthoben und ebenso wenig, als sie denken mochten: «Das ist doch viel zu viel, wo sollen wir damit bloss hin?» So ist es auch bei uns. Der Herr Jesus wird es uns schon zeigen und uns Gelegenheiten schenken, wo wir unseren Überfluss an geistlicher Speise an den Mann bringen können. Haben wir ein offenes Herz, ein Gespür dafür? Hungrige Seelen wie einst Ruth werden auf uns zukommen, verzweifelt auf der Suche nach geistlicher Nahrung. Sehen wir sie kommen? Erkennen wir sie? S.H.