AT 06-05

AT 06-05

Vor dem Stadttor zu Nain begegneten sich zwei ganz verschiedene Menschengruppen: Die eine war durch den Tod, den König des Schreckens, in Bewegung gesetzt worden. Die andere wurde von dem Fürsten und König des Lebens geführt, von Jesus, dem Christus. Die trauernde Witwe ging vor der Totenbahre her, hinter der Bahre folgten Freunde und Bekannte. Als nun der Herr die trauernde Witwe und Mutter sah, hatte Er Mitleid mit ihr. In tiefer Ergriffenheit sprach Jesus zärtlich die Worte: «Weine nicht!» So kann nur Jesus trösten! Er, der das herzzerreissende Weinen der einsam gewordenen Mutter hörte, Er, der die ganze Not in dieser Frau ausloten konnte, neigte sich tröstend zu der tiefgebeugten Frau herab. Es ist ein sanftes und zartes, ein starkes und verheissendes, ein sehr einfaches Herzenswort, das wir hier aus dem Munde des Heilandes vernehmen. Seine schlichten Worte «Weine nicht!» enthüllen die stärkste Kraft des göttlichen Trostes. Was Er der Witwe in ihrer Trübsal sagte, ist ein Zeugnis Seiner erbarmenden Liebe für alle Weinenden. Vielleicht bist auch du gerade jetzt aus irgendeinem Grunde trostlos und ohne Perspektive. Oder vielleicht weinst auch du in deinem Herzen über einen unersetzlichen Verlust. Dann spricht Er jetzt zu dir: «Weine nicht!» So kann nur Jesus trösten! Diese beiden schlichten Worte genügen!