1xT 11-16
Wir alle haben es gern bequem. Manchmal so bequem, dass man meinen könnte, wir blieben für immer auf dieser Erde. Freunde von mir arbeiten als Missionare in Taiwan. Sie erlebten ein sehr starkes Erdbeben. Sie erzählten am Telefon, sie hätten überdies neuntausend Nachbeben gehabt. Wenn alles in sich zusammenstürzt und Häuser Menschen unter sich begraben, wird so vieles andere nebensächlich. Neu wird einem bewusst: «Wir haben hier keine bleibende Stadt.» Nehmen wir doch einmal eine Standortbestimmung vor.
Was ist das Wichtigste in unserem Leben? Wäre es vielleicht nötig und angezeigt, dass in unserem Leben ein solches «Erdbeben» stattfindet, damit wir die Prioritäten wieder richtig setzen? Gott hat viele Mittel und Wege dazu. Manchmal sind es tatsächlich Erdbeben, manchmal persönliches und familiäres Leid oder auch schwierige Umstände in Beruf und Gemeinde. Doch alles sollte dazu dienen, die Prioritäten unseres Lebens auf den einen auszurichten: Jesus Christus!
Jesus geht es um unser Herz, um unsere ganze Aufmerksamkeit ihm gegenüber. Warum denn? Weil wir echtes Glück, wahre Freude und volle Befriedigung nicht in Nebensächlichkeiten finden können, sondern allein in Jesus Christus, allein in der Gemeinschaft mit ihm. Gott zwingt uns nicht zu einem freudlosen Leben. Nein, er beschenkt uns mit Freude und auch den schönen Seiten des Lebens. Doch erst in seiner Gemeinschaft wird unsere Freude durch seine Freude vollkommen gemacht, wie Jesus es sagt: «Damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde» (Joh 15,11). Vollkommen wird diese Freude erst sein, wenn wir ewig bei ihm in der Herrlichkeit sind. Dann wird sie durch nichts mehr getrübt, denn dann sind wir vom Glauben zum Schauen gelangt.
Samuel Rindlisbacher