1xT 11-05

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1xT 11-05

Es ist frühmorgens. Die Schafe ruhen noch. Ein provisorischer Zaun bildet das Gehege. Die Tiere liegen dicht beieinander. Einige Stunden später ist der Zaun offen. Der Hirte geht vor der Herde her. Plötzlich bückt er sich. Am Boden liegt ein ganz kleines Lamm. Es kann noch nicht laufen. Er hebt es auf und trägt es auf seinen starken Armen. Die ganze Herde wandert währenddessen langsam weiter. So ist auch Jesus, unser guter Hirte! Er trägt uns, wenn wir nicht zu laufen vermögen. Mit der Wiedergeburt hat unser Christenleben angefangen. Zu Beginn hat er uns getragen, bis wir selbst laufen lernten.

Christsein bedeutet, in seiner Herde zu leben, auf seine Stimme zu achten. Christsein bedeutet aber auch, mit ihm zu gehen, zu wandern, wohin er geht: «Wir haben hier keine bleibende Stadt» (Hebr 13,14). Manchmal führt er uns sogar auf Wegen, die wir lieber nicht gehen würden. Jesus Christus, der gute Hirte, weiss aber, dass auf der anderen Seite des dunklen Tals eine herrliche Weide ist und frisches Wasser fliesst.

Christsein bedeutet, die Grenzen, die der Herr uns setzt, zu beachten. Wenn der Hirte abends einen Zaun um den Lagerplatz seiner Herde zieht, geschieht dies zu deren Schutz. Wehe, wenn ein Schaf unter dem Zaun durchschlüpft und in die Dunkelheit entweicht.

Erkennen und respektieren wir die Grenzen, die der Herr uns gesetzt hat? Johannes sagt es ganz einfach: «… an dem merken wir, dass wir ihn kennen, so wir seine Gebote halten» (1Joh 2,3). Mit anderen Worten: wenn wir den Zaun respektieren.

Wir wollen uns täglich neu die Frage stellen: Bin ich (noch) in seiner Herde? Halte ich mich auf der richtigen Seite des Zauns auf?

Peter Malgo