1xT 10-21
In einem Artikel las ich kürzlich Folgendes: Vor nicht allzu langer Zeit wussten die Menschen noch ziemlich genau, wann etwas bewiesen war und wann nicht. Sie brachten ihr Denken noch mit ihrem Tun in Zusammenhang und waren bereit, aufgrund eines logischen Gedankengangs ihre Lebensweise zu ändern. Doch mit dem Einzug der öffentlichen Presse und der aktuellen schulischen Erziehung hat sich das grundlegend geändert.
Der heutige Mensch ist daran gewöhnt, dass ihm ein Dutzend einander widersprechender Philosophien im Kopf herumschwirren. Eine Lehre betrachtet er nicht in erster Linie als wahr oder falsch, sondern als akademisch, fortschrittlich, pragmatisch, konventionell, radikal … Nicht Argumente, sondern Wortklaubereien sind seine Waffen, gerade dann, wenn es um den Glauben geht.
Der Teufel weiss genau, dass mit der modernen, aufgeklärten Zeit eine gute Ernte auf ihn wartet. Heute, wo man bewährte Dinge einfach aus Prinzip in Frage stellt, weil man sonst als überholt und rückständig gilt, ist es schwer, ethische Werte zu vermitteln. Aber ohne den richtigen Massstab verliert der Mensch seine Würde, seine Achtung und vor allem den Blick für die Gerechtigkeit. Nicht umsonst steht in der Bibel, dass die Ungerechtigkeit in der Endzeit überhandnimmt (Mt 24,12) und Gottes Wahrheit in Lüge verwandelt wird (Röm 1,25).
Welche Richtlinien gelten für unser Leben? Welche Werte sind uns wichtig? Sind es menschliche Massstäbe, nach denen wir uns richten, oder ist es das einfache, klare Wort Gottes? Für uns alle wünsche ich mir Letzteres, dann sind wir Licht und Salz in einer Welt, die dringend beides benötigt.
Markus Steiger