1xT 08-15
Wurde jemand gebissen, so brauchte er nur auf die erhöhte Schlange zu schauen, um am Leben zu bleiben. Mehr musste er nicht tun. Nichts auswendig lernen, nicht fünfmal am Tag beten oder dergleichen. Nein, einzig und allein die erhöhte Schlange ansehen – das war alles.
Für Gott wäre es ein Leichtes gewesen, die Schlangen zu entfernen oder ihre Bisse wirkungslos werden zu lassen. Aber in diesem Fall wäre der Mensch wie ferngesteuert automatisch gerettet gewesen, ohne zu wissen warum und durch wen. Die Schlangen wären wieder weg oder ihre Bisse harmlos gewesen, und man hätte sich keine weiteren Gedanken mehr darüber machen müssen. So aber, durch die erhöhte Schlange, wussten die Israeliten, warum sie dieses Leid ertragen mussten: Sie wurden an ihre Auflehnung erinnert und sie wussten, wer sie vor dem Tod errettete. Und das Wichtigste: Sie allein hatten die Entscheidungsgewalt darüber, ob sie sich retten lassen wollten oder nicht. Niemand konnte ihnen diese Entscheidung abnehmen. Schauten sie nicht aus eigenem Willen auf die erhöhte Schlange, mussten sie sterben. Die Situation war nach wie vor die gleiche. Die feurigen Schlangen waren immer noch da und ihre Bisse waren immer noch tödlich. Nur der Glaube an Gottes Rettungsangebot und die entsprechende Handlung bewahrten sie vor dem sicheren Tod.
Genau das gibt uns der Herr in Johannes 3,14-18 zu verstehen. Nur wer Gottes Rettungsangebot, den erhöhten Jesus am Kreuz von Golgatha, im Glauben annimmt und auf ihn schaut, wird auch gerettet werden.
Thomas Lieth