1xT 07-20
Dieser Bibelvers ist einerseits ein grosser Trost, dass Gott nicht danach urteilt, was das blosse menschliche Auge sieht. Sein Blick geht tiefer, bis ins Herz, bis ins innerste Wesen des Menschen. Andererseits warnt es uns, dass auch wir nicht nach dem Äusseren, nach dem, was unser Auge sieht, urteilen. Sogar der begnadete Prophet Samuel erlag dieser Schwäche. Man sagt, dass der Mensch 80 Prozent aller Eindrücke mit den Augen wahrnimmt und nur 20 Prozent mit den Ohren. Darum ist auch fernsehen so gefährlich, weil es die Fähigkeit schmälert, geistlich zu urteilen und unter die Oberfläche zu blicken.
Man spricht auch von einem «sechsten Sinn». Als an Gott gläubige Menschen brauchen wir unbedingt einen Sinn, der über den natürlichen Wahrnehmungsfähigkeiten des Menschen liegt, nämlich die Fähigkeit, mit dem Herzen zu sehen.
Paulus betete für die gläubig gewordenen Epheser, dass Gott ihnen die inneren Augen des Herzens erleuchten möge (Eph 1,18), weil er wusste, dass dadurch ihr Glaube gefestigt würde. Gott klagte in alter Zeit über die geistliche Blindheit seines Volkes Israel. Aber auch das Volk des Neuen Bundes wird in den Sendschreiben der Offenbarung vor geistlicher Blindheit gewarnt, die vom materiellen Überfluss herkommt. Darum wollen wir den Rat der Heiligen Schrift befolgen und «Augensalbe bei ihm kaufen», damit wir sehen. Das heisst übersetzt: viel sein Wort betrachten, damit die Sehkraft unserer inneren Augen geschärft wird!
Fredi Winkler