1xT 07-03
Diese Aufforderung verweist uns auf die Quelle, aus der wir die nötige Kraft für unseren Alltag schöpfen können. Das ist nicht das Gebet an und für sich, sondern der Herr, den wir im Gebet anrufen. Bekanntlich tun wir uns damit aber sehr schwer. Denken wir nur an die Worte, die der Meister an die drei schlaftrunkenen Jünger in Matthäus 26,40 richtete: «Könnt ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen …?»
Ein bewährtes Mittel, unser Gebetsleben zu mobilisieren, ist das regelmässige Bibellesen. Daniel zum Beispiel las im Buch des Propheten Jeremia über die siebzig Jahre, die sein Volk im babylonischen Exil verbringen musste. Daraufhin betete er für Israel, indem er stellvertretend Busse tat. Gott gab ihm dann die Prophetie über die siebzig Jahrwochen.
Und von Nehemia können wir lernen, wie man schlechte Nachrichten durch anhaltendes Gebet in Sieg verwandeln kann. Dank seiner Gebete wurde die zerstörte Mauer Jerusalems in gemeinsamer Arbeit in nur 52 Tagen wiederaufgebaut.
Vielleicht hören Sie schlechte Nachrichten über Glaubensgeschwister, Gemeinden oder Missionswerke. Machen Sie es dann wie Nehemia und beten Sie so lange, bis der Herr wieder seinen Sieg offenbaren kann.
Ausserdem wollen wir uns daran erinnern, dass wir einen Hohepriester beim Vater haben, der uns vertritt: «Simon, Simon … Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre» (Lk 22,31-32). Ebenso haben wir den Tröster, den Heiligen Geist, von dem es heisst: «Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen» (Röm 8,26). Darum lassen Sie uns zuversichtlich am Gebet festhalten!
Dieter Steiger