1xT 06-14

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Keiner konnte und kann so tiefes und echtes Mitgefühl haben wie Jesus. Er ist unser Tröster und unser Helfer, er weist uns den Weg. Dieses Weinen Jesu, dieses innere Mitgehen, zeigt eine Anteilnahme, wie sie sonst niemand kundzutun vermag. Er trug unsere Schmerzen. Er macht sich unserer Sorgen und unseres Leids teilhaftig.

Dieses Weinen Jesu hat aber noch eine andere, tiefere Bedeutung. Er weinte hier in Johannes 11 um Lazarus, der gestorben war. Nach langem, ungeduldigem Warten war Jesus nun auch unter den Trauernden. Der eigentliche Grund seines Weinens war aber nicht nur der Tod des Lazarus. Jesus weinte auch wegen der Menschen. Er weinte wegen ihres Unglaubens, der in ihrem leisen Vorwurf zum Ausdruck kam: «Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben» (Joh 11,32). Jesus weinte, weil sie jammerten und klagten und nicht mehr mit seiner Kraft rechneten.

Wie traurig muss es für Jesus sein, wenn er uns in einer ausweglosen Situation sieht und dann feststellen muss: Da ist kein Glaube vorhanden!

Ist die Lage, in der Sie stecken, schwierig? Scheint sie ausweglos? Dann lassen Sie sich den Glaubensblick nicht rauben! Es führt zu nichts, wenn wir lamentieren und sagen: «Ach Herr, wärest du nur hier gewesen …!» Denn wenn alles verriegelt und verschlossen scheint, wenn sich hoffnungsvolle Perspektiven zerschlagen haben, dann, genau dann, beginnt Gottes Eingreifen! Wo für uns ein «Unmöglich» steht, da beginnen seine Möglichkeiten! Muss Jesus nicht oft auch über uns weinen, weil wir seine Möglichkeiten gar nicht in Betracht ziehen? «Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?» (1Mo 18,14). Niemals! «Eher fällt der Himmel, eh mich täuscht dein Wort!»

Peter Malgo