1xT 05-28

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Jesus ist tatsächlich gekommen, um alles, was in den Propheten über ihn geschrieben steht, zu erfüllen. Und wie steht es mit dem Gesetz? Er ist auch gekommen, um das Gesetz in vollkommener Weise zu erfüllen. Aber nicht nur das – er hat es sogar noch vertieft. Nicht etwa nur Mord ist Sünde, sondern bereits auch böse Worte oder Gedanken des Zürnens.

Wahrlich, Jesus hat das Gesetz zur Herzenssache gemacht. Haben wir uns da nicht alle vor Gott schuldig gemacht? Ja, wenn wir Groll gegen jemanden in unserem Herzen hegen, verbauen wir uns den Zugang zu Gott und machen uns selbst das Leben bitter. Wir sollen die Sonne nicht über unserem Zorn untergehen lassen, sonst raubt dieser uns den Schlaf und den Frieden mit Gott. Jesus lehrt uns nicht umsonst, unserem Nächsten zu vergeben, damit auch der Vater im Himmel uns unsere Schuld vergibt.

Meistens fängt der Groll gegen jemanden mit kleinen Dingen an. Doch den kleinen Anfängen des Bösen müssen wir wehren, so wie es in Hohelied 2,15 bildhaft steht: «Fanget uns die Füchse, die kleinen Füchse, die die Weinberge verderben.» Dieses Prinzip der Vertiefung in Jesus gilt für alle ethischen, sittlichen und moralischen Gebote, die uns gegeben sind, um das Verhältnis zwischen uns und Gott und zwischen uns und dem Mitmenschen zu regeln. Nur auf die Kult und Reinheitsgebote hat Jesus nie Wert gelegt, weil sie den Menschen vor Gott nicht besser machen. Doch die anderen sind uns gegeben, um uns zum hohen Ziel zu führen, vollkommen zu sein, so wie auch der Vater im Himmel vollkommen ist.

Fredi Winkler