1xT 05-08
Wir müssen beachten, dass hier nicht von Früchten, sondern von einer Frucht des Geistes die Rede ist. Der Heilige Geist Gottes wirkt in uns eine Frucht mit neun Auswirkungen. Die Frucht des Geistes ist im tiefsten Sinn die Widerspiegelung des Charakters unseres Herrn Jesus Christus. Der Heilige Geist will uns in das Bild Jesu prägen. Doch das geht nur, wenn wir in ihm bleiben: «Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt» (Joh 15,4). Aus der ungetrübten Verbindung zu Jesus kommt die Frucht des Geistes. Deshalb ist es so wichtig, dass wir alles, was den Herrn betrübt, beseitigen und reinen Tisch machen.
Im Garten stand ein kleiner Apfelbaum, der seine erste Frucht trug. Eine Gruppe von Kindern spielte dort. Die Mutter bat ihren Sohn aufzupassen, damit der Baum nicht beschädigt oder der Apfel herunterfallen würde. Aber, o weh, beim Spielen kamen die Kinder doch zu nahe an den Baum heran und der Apfel fiel ab. Der Sohn hängte den Apfel jedoch mit einem Zwirnsfaden wieder an den Baum. Einige Tage lang merkte niemand etwas. Doch dann fiel der Mutter auf, dass der Apfel nicht mehr so frisch aussah wie zuvor. Sie bemerkte, dass er gar keine echte Verbindung mehr zum Baum hatte, sondern nur an einem Zwirnsfaden hing.
Wahres Christsein besteht in einem aufrichtigen Herzensverhältnis, einer echten Verbindung zu Gott. Wir alle laufen Gefahr, ohne Christus fromm zu sein. Es muss aber dazu kommen, dass unser innerstes Wesen, unsere Lebensrichtung, «wurzelecht» ist.
Norbert Lieth