1xT 05-07
Als ich vor einigen Jahren in Afrika war, sah ich ein paar Augen, die so wunderbar für Jesus brannten, dass ich sie noch heute vor mir sehe. Es sind die Augen einer Missionarin. Sie lebt ohne die Annehmlichkeiten und die Sicherheit der Zivilisation. Selbst der nächste Arzt ist kilometerweit entfernt. Doch diese Augen – sie strahlen für Jesus! Seit fünfzehn Jahren lebt sie weit weg von zu Hause, fernab von Familie und Freunden. Vor vielen Jahren hatte sie angefangen, einem afrikanischen Stamm das Evangelium zu bringen. Sie lernte ihre Sprache, gab diesen Menschen eine eigene Schrift und fing an, die Bibel in ihre Sprache zu übersetzen. Heute hat dieser Stamm das Neue Testament in der eigenen Sprache und viele christliche Lieder gehören zum Repertoire.
Während eines Gottesdienstes erzählten diese Augen mehr als tausend Worte. Ich musste an das Wort aus Daniel 12,3 denken: «Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.» Erinnert uns das nicht an die Gläubigen der ersten Gemeinde in Jerusalem, die die grossen Taten Gottes rühmten? Die Augen sind des Leibes Licht und wir sollten uns fragen: Strahlen auch unsere Augen für Jesus? «Geliebte, wir sind Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass, wenn es offenbar werden wird, wir ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist» (1Joh 3,2). Auf meine Frage, ob sie sich nicht einsam fühle, antwortete jene Missionarin: «Doch, oft – gerade während eines Malariaanfalls. Aber Gott gibt mir die Kraft, meine Arbeit zu tun.» Und ihre Augen strahlten! Leuchten unsere Augen auch?
Samuel Rindlisbacher